Durchbruch bei High-Grade-Gliomen

2017 war ein Jahr der Studienzwischenergebnisse und vielleicht auch der Durchbruch eines neuen Therapiestandards bei hochgradigen Gliomen.

Glioblastom-Studienergebnisse

Am ASCO wurden die CheckMate-143-Daten der Gegenüberstellung von Nivolumab und Bevacizumab beim rezidivierten Glioblastom präsentiert (Reardon DA et al., Neuro Oncol 2017; 19: iii21). Kein Unterschied zeigte sich im medianen Gesamtüberleben (OS), das bei 9,8 Monaten unter Nivolumab vs. zehn Monaten unter Bevacizumab lag. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) betrug 1,5 vs. 3,5 Monate unter Nivolumab vs. Bevacizumab, die objektiven Ansprechraten (ORR) 7,8 vs. 23 Prozent und die Dauer des Ansprechens 11,1 vs. 5,3 Monate. Erste Phase-II-Studiendaten zu Depatuxizumab-Mafodotin (M, ABT 414), der Kombination eines Anti-EGFR-Antikörpers mit einem Mikrotubulustoxin, beim rezidivierten Glioblastom wurden am Jahresmeeting der Society for Neuro-Oncology (SNO) präsentiert (Intellance-2-Studie; Van den Bent M et al., SNO 2017; LTBK-04). Eingeschlossene Patienten wurden in drei Arme randomisiert: Depatuxizumab-M in Kombination mit Temozolomid (TMZ), Depatuxizumab-M alleine, TMZ oder Lomustin (CCNU) alleine. Der primäre Endpunkt war das OS. Es bestand kein Unterschied zwischen den Armen 1 und 3 (9,6 vs. 8,2 Monate, p=0,06; HR 0,71) ebenso wenig zwischen den Armen 2 und 3 (7,9 vs. 8,2 Monate, p=0,83, HR 1,04). In der Subgruppenanalyse zeigte sich allerdings ein Überlebensvorteil für den Depatuxizumab-M/TMZ-Arm bei Spätrezidiven, definiert als Rezidiv ≥16 Wochen nach TMZ, unabhängig vom Methylierungsstatus.

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