5. Dez. 2017

Abemaciclib zur Behandlung von Hirnmetastasen bei hormonrezeptorpositivem Brustkrebs

Obwohl nur ein geringer Prozentsatz von Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem (HR+) Brustkrebs im Vergleich zu dreifach negativen und HER2+ Brustkrebs-Patientinnen Hirnmetastasen entwickelt, stellt dies ein Problem dar, da es keinen zugelassenen systemischen Wirkstoff zur Behandlung gibt. Die standardisierten lokalen Behandlungsoptionen umfassen chirurgische Verfahren, stereotaktische Radiochirurgie und Bestrahlung.  

Abemaciclib, ein oral selektiver Cyclin-abhängiger Kinase (CDK) 4 und 6–Inhibitor hat bei stark vorbehandeltem hormonrezeptorpositivem metastasierendem Brustkrebs (MBC) klinische Aktivität und ein akzeptables Sicherheitsprofil gezeigt. Abemaciclib überquert die Blut-Hirn-Schranke und kann im Plasmaspiegel nachgewiesen werden. Die erhobenen Daten ergeben, dass eine weitere Bewertung von Abemaciclib bei Patientinnen mit Hirnmetastasen sinnvoll ist.

Die vorliegende Studie ist eine offene Phase-II-Studie mit dem Ziel die Sicherheit und Wirksamkeit des genannten Wirkstoffs zu überprüfen. Abemaciclib wird in der Dosierung bis zu 200mg zweimal täglich in 4 Kohorten von Patientinnen mit Hirnmetastasen verabreicht. Diese umfassen die Behandlung von hormonrezeptorpositivem Brustkrebs, nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom und dem Melanom. Im Hinblick auf hormonrezeptorpositivem Brustkrebs umfasste eine Kohorte HR+, HER2-Patientinnen, sowie eine weitere Gruppe HR+/HER2+ -Patientinnen. Alle HR+ MBC Patientinnen mussten mindestens eine messbare Hirnläsion aufweisen. Das Ziel war eine objektive intrakranielle Ansprechrate wie sie von Response Assessment in den neuro-onkologischen Antwortkriterien definiert wurden.

Stufe 1 sollte 23 auswertbare Patientinnen pro Studienteil aufnehmen. Wenn ≥ 2 auf Abemaciclib ansprechen, sollten 33 weitere auswertbare Patientinnen in Stufe 2 aufgenommen werden.

Die Studie lieferte Hinweise darauf, dass Abemaciclib bei Patientinnen mit HER+ und HER2-MBC Hirnmetastasen penetriert und hier eine Anti-Tumor-Aktivität nachweisbar ist, die weitere Untersuchungen rechtfertigt. Die Ergebnisse zu Sicherheit und Verträglichkeit ähneln denen, die bereits für Abemaciclib berichtet wurden, wobei die meisten Nebenwirkungen im gastrointestinalen Bereich zu finden waren.

Quelle: Bachelot T. et al.: Abemaciclib for the treatment of brain metastases secondary to hormone receptor positive (HR+) breast cancer