Gähnen kündigt Migräneanfälle an
FACHLITERATUR – Migräne geht weit über den reinen Kopfschmerz hinaus. Als diagnositsche Kriterien dürften Begleitsymptome, Prodromi und Aura sogar wichtiger sein als die Schmerzqualität. Mit nur drei einfachen Fragen gelingt die differentialdiagnositische Abgrenzung in der Praxis. (Medical Tribune 39/17)
Migräne werde oft als „schlimmer Kopfschmerz“ bagatellisiert, kritisiert der US-Neurologe Univ.-Prof. Dr. Andrew Charles im New England Journal of Medicine.1 Dabei geht sowohl das Spektrum der auftretenden Beschwerden als auch die Dauer der Beeinträchtigung weit über den reinen Kopfschmerz hinaus. Migräneanfälle beginnen meist schon Stunden, bevor der Kopfschmerz einsetzt. Gähnen, Stimmungsumschwünge, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Nackenschmerz und Müdigkeit gehen den Kopfschmerzen meist voraus und können sogar nach deren Abklingen noch anhalten. Hinzukommen können Aura-Symptome wie Sehstörungen, andere sensorische Veränderungen wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln sowie Sprachstörungen und Schwindel.