Leishmanien: Der neue Wegbegleiter
Ursprünglich nur von reisemedizinischer Bedeutung, mehren sich in den letzten Jahren Berichte über autochthone Infektionen mit Leishmanien in Zentraleuropa. Rezente Studien belegen, dass die Verbreitung von Leishmanien und ihrer Vektoren im europäischen Raum bislang unterschätzt wurde. (CliniCum derma 2/17)
Leishmanien sind eine Gattung geißeltragender Protozoen – benannt nach dem schottischen Tropenarzt und Patholgen Sir William Boog Leishman (1865–1926). Leishmanien durchleben einen Wirtswechsel zwischen blutsaugenden Sandmücken (im Bild oben Phlebotomus [Transphlebotomus] mascittii) und Wirbeltieren (Schafen, Hunden, Menschen, Nagern). Das Vorkommen von Sandmücken als Überträger – und somit von Leishmanien – ist auf tropische und subtropische bzw. warme Regionen beschränkt. Als klassische Verbreitungsgebiete gelten Südund Mittelamerika, das östliche Afrika, Asien, aber auch der Mittelmeerraum.