30. März 2016

Fastenzeit – ein Blick über den Tellerrand

Zirka vierzig Tage liegen zwischen Faschingskrapfen und zu viel Alkohol auf der einen Seite und Osterfleisch, Eiern, Würsteln und anderen Cholesterinspendern auf der anderen. Zirka vierzig Tage, die auch Möglichkeiten in sich bergen. Zum Beispiel mit uns selbst und unserem Choleste­rinspiegel ins Reine zu kommen, ein etwas anderes Programm zu fahren und Körper und Seele zur Abwechslung einmal eine andere Behandlung angedeihen zu lassen.

Die Idee ist aber offensichtlich nicht besonders populär. Immerhin ist die erste Tat in der Fastenzeit die traditionelle aschermittwöchliche Zusammenrottung zum Heringsschmaus. Schon als Kind habe ich nicht verstanden, was das mit Fasten zu tun hat. Und heute verstehe ich es noch weniger. Die Viecher sind fett und baden in einer noch fetteren Sauce aus Mayonnaise und ähnlichen Köstlichkeiten. Runtergespült wird das Ganze mit ordentlich Alkohol. Ein Fest also für Leber, Galle und Koronararterien. Manch einer wäre besser und gesünder dran und der Idee des Fastens wesentlich näher, wenn er an diesem Tag Putenschnitzel oder Steak essen würde statt den Heringsschmaus (sehr frei nach Martin Luther). Und noch freier nach Martin Luther: Wem aber der Kopf hohl und das Hirn leer wird vom Fasten, der soll es besser bleiben lassen.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune