Leberzirrhose kann genetisch bedingt sein
Ein internationales Wissenschafterteam unter Mitarbeit von Salzburger Hepatologen identifizierte neue genetische Risikofaktoren für die Entstehung einer Leberzirrhose. Die Forscher gehen davon aus, dass Zirrhose-Gene Alkoholkonsumenten zusätzlich belasten.
Unter der Leitung von Felix Stickel von der Universitätsklinik Zürich, Erik Trepo von der Universitätsklinik Brüssel und Jochen Hampe von der Universitätsklinik Dresden untersuchte ein internationales Wissenschaftlerteam die Häufigkeit bestimmter Varianten der Gene PNPLA3, TM6SF2 und MBOAT7 bei Patienten mit Leberzirrhose. Für PNPLA3 war eine Beteiligung an der Entwicklung der Leberzirrhose bereits bekannt, TM6SF2 und MBOAT7 wurden erst bei einem Vergleich von 1.148 Probanden und 2.315 alkoholkranken Teilnehmern einer Kontrollgruppe, bei denen keine Lebererkrankung vorlag, als neue Risikofaktoren für die Entstehung einer Leberzirrhose identifiziert.
Christian Datz vom Krankenhaus Oberdorf in Salzburg geht davon aus, dass TM6SF2 und MBOAT7 mit dem Fettstoffwechsel zu tun haben. Liegt eine TM6SF2-Mutationen vor, dürfte der VLDL-Abtransport aus der Leber gestört sein. Einerseits könnten Mutationen im Gen MBOAT7 Entzündungen in der Leber, andererseits die Fibroseprogression fördern, so Datz.
Stephan Buch, Felix Stickel, Eric Trépo, Michael Way, Alexander Herrmann, Hans Dieter Nischalke, Mario Brosch, Jonas Rosendahl, Thomas Berg, Monika Ridinger, Marcella Rietschel, Andrew McQuillin, Josef Frank, Falk Kiefer, Stefan Schreiber, Wolfgang Lieb, Michael Soyka, Nasser Semmo, Elmar Aigner, Christian Datz, Renate Schmelz, Stefan Brückner, Sebastian Zeissig, Anna-Magdalena Stephan, Norbert Wodarz et al.
A genome-wide association study confirms PNPLA3 and identifies TM6SF2 and MBOAT7 as risk loci for alcohol-related cirrhosis
Nature Genetics, Published online 19 October 2015, doi:10.1038/ng.3417
Quelle: APA