Autoimmunhepatitis kehrt gerne zurück
Die Autoimmunhepatitis stellt nicht nur diagnostisch eine Herausforderung dar, sie spricht mitunter auch schlecht auf die Therapie an und rezidiviert häufig. Bei der Fortbildungsveranstaltung ÖGIM-FLIP wurde das wichtige, wenn auch seltene Krankheitsbild näher beleuchtet.
Das Gros der Lebererkrankungen ist durch die Fettlebererkrankungen (alkoholisch und nicht-alkoholisch) sowie virale Hepatitiden verursacht. Der ganze Rest der Differenzialdiagnosen (hereditär, autoimmunologisch, medikamentös, vaskulär und kryptogen) mache einen vergleichsweise kleinen Anteil von 1 % aus, erklärte Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner, Leiter der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Wien. Trotzdem müssen seltene Ursachen von Lebererkrankungen, zu denen auch die Autoimmunhepatitis zählt, in der Differenzialdiagnose mit einbezogen werden. „Diagnose und Differenzialdiagnose sind eine Herausforderung, die für Sie klinisch relevant ist, weil Sie immer auch an die Autoimmunhepatitis denken müssen“, betonte Trauner. Denn in den letzten 20 Jahren ist es zu einer deutlichen Zunahme der Autoimmunhepatitis gekommen, wie dänische Daten zeigen (Gronbaek et al., J Hepatol 2014; 60: 612–7). „Es ist nicht nur eine Erkrankung der jungen Frauen, sondern auch der älteren Damen”, macht Trauner auf den Umstand aufmerksam, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer.