Atemwegsinfekte: Keine Polypragmasie bei Kids
FRANKFURT – Von selbstlimitierend bis bedrohlich reicht die Spanne der Verläufe von Atemwegsinfektionen bei Kindern und Jugendlichen. Diese Erkrankungen provozieren in der Praxis oft Polypragmasie – es werden vielerlei Therapien versucht und oft werden unnötig Antibiotika verschrieben. Wie geht man ressourcensparend und zielführend mit diesen Erkrankungen um?
– Akute Rhinitis und Rhinosinusitis: Bei der akuten, in der Regel durch Viren hervorgerufenen akuten infektiösen Rhinitis reichen symptomatische Maßnahmen meist aus. Säuglingen mit rhinitisbedingten Trinkstörungen hilft nasal gegebene Muttermilch oder physiologische Kochsalzlösung. Ein eitriger Schnupfen ist keine Indikation für ein Antibiotikum. Dies gilt auch für die unkomplizierte Otitis media jenseits des zweiten Lebensjahres bei ansonsten gesunden Kindern. Hier sind Ibuprofen oder Paracetamol sowie abschwellende Nasentropfen ausreichend. Dauert die Rhinitis länger als zehn Tage, ist an Allergien oder Fremdkörper zu denken, erinnert Priv.-Doz. Dr. Markus A. Rose, Sana Klinikum Offenbach und Universität Frankfurt.