Vierbeinige Helfer in der Onkoforschung
Die Entwicklung von IgE-Immunglobulinen zur Tumortherapie schreitet langsam, aber unaufhörlich voran. Hunde als Krebspatienten leisten der Forschung dabei gute Dienste.
Dass Allergien nicht nur negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, sondern als positive Regulatoren bei Tumorerkrankungen fungieren können, ist keine ganz neue Idee. „Die ersten Arbeiten dazu – zahlenmäßig allerdings nur wenige – stammen bereits aus dem Jahr 1935“, sagt Dr. Erika Jensen-Jarolim, Professorin für Komparative Medizin der Medizinischen und Veterinärmedizinischen Universitäten Wien am Messerli Forschungsinstitut und Leiterin der Komparativen Immunologie und Onkologie, Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, Medizinische Universität Wien. 1967 wurde von zwei unterschiedlichen Forschungsgruppen das IgE-Immunglobulin entdeckt. Bereits ein Jahr später wurde eine erste Arbeit publiziert, die dem IgE eine möglicherweise sinnvolle Funktion in der Tumorabwehr zuschreibt. „Seither zeigen epidemiologische Studien, dass ein erhöhter IgEWert tatsächlich eine Schutzfunktion haben könnte – insbesondere bei Lymphomen, Pankreaskarzinomen und Gliomen“, führt Jensen-Jarolim aus. Das bedeute natürlich nicht, dass Allergiker vor Krebserkrankungen automatisch geschützt seien, denn für die Krebsentstehung spiele immer eine ganze Reihe unterschiedlicher Faktoren eine Rolle.