Herzchirurgie-Patienten profitieren von psychologischen Interventionen
Bei herzchirurgischen Eingriffen reduzieren psychologische Interventionen die psychische Belastung der Patienten. Das ergabe eine als Cochrane-Review veröffentlichte Meta-Analyse.
Mehrere Studien untersuchten die Auswirkungen psychologischer Interventionen auf akute, postoperative Schmerzen und den Verlauf der physischen und psychischen Genesung bei Patienten, die am offenen Herzen operiert worden waren. Diese Studien wurden von Jenaer Psychologinnen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse der Meta-Analyse, die am 26. Juni in der Cochrane Database of Systematic Reviews veröffentlicht wurden und in die Ergebnisse von 19 Studien mit insgesamt 2.164 Patienten einflossen, werfen ein neues Licht auf die Wirksamkeit verschiedener psychologischer Interventionen bei Herzoperationen.
Reduktion von Angst und Depression
In der Zusammenfassung der Studien erwiesen sich die psychologischen Unterstützungsmaßnahmen als wirksam, um Ängste und Depressivität zu reduzieren. Dieser Effekt hielt nachweislich auch nach der Entlassung an. Dass eine psychologische Intervention im Rahmen eines stationären Aufenthaltes die Schmerzintensität senkt, konnte in den Studien nicht belegt werden. „Psychologische Interventionen sind ein kostengünstiges und nebenwirkungsarmes Instrument, dessen Potential weiter überprüft werden sollte. Es sind daher neue Studien nötig, um ihre Wirksamkeit auf Schmerzen und verschiedene Genesungsparameter nach Herzoperationen zu untersuchen, und so die Frage nach deren Nutzen umfassend beantworten zu können”, meinte Dr. Susan Koranyi.
Koranyi S, Barth J, Trelle S, Strauss BM, Rosendahl J
Psychological interventions for acute pain after open heart surgery
Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Published Online: 26 MAY 2014, DOI: 10.1002/14651858.CD009984.pub2
Quelle: Universitätsklinikum Jena