Lebererkrankungen: die große Herausforderung
Lebererkrankungen drohen zur größten gesundheitlichen Herausforderung des 21. Jahrhunderts zu werden. Auf der größten internationalen Leberkonferenz unterstrichen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Eröffnungspressekonferenz in Wien die Dringlichkeit, das Tempo der Präventionsbemühungen im Bereich der Lebererkrankungen zu erhöhen.
In Europa sterben jedes Jahr fast 300.000 Menschen vorzeitig aufgrund von Lebererkrankungen. Die meisten Todesfälle könnten durch frühzeitige Erkennung verhindert werden, bei Auftreten von Symptomen ist es jedoch meist bereits zu spät. Bei der Eröffnungspressekonferenz im Rahmen des Kongresses der European Association for the Study of the Liver (EASL) im Messezentrum Wien und online standen daher Themen wie Prävention und Erkennungstechnologien von Lebererkrankungen und Leberkrebs im Fokus.
„Leberkrebs ist eine der wenigen Krebserkrankungen, bei der wir einen konstanten Anstieg der Inzidenz beobachten können“, erklärte Prof. Dr. Thomas Berg, Generalsekretär der EASL und Leiter der Abteilung für Hepatologie am Universitätsklinikum in Leipzig. Er unterstrich die Dringlichkeit, das Tempo der Präventionsbemühungen im Bereich der Lebererkrankungen zu erhöhen, um die rasanten Fortschritte bei den Erkennungstechnologien auf dem Gebiet der Hepatologie zu nutzen. „Wir sehen einen Anstieg an Fettlebererkrankungen, in manchen Regionen leiden bis zu 40 Prozent der Bevölkerung daran. Eine Fettleber stellt die wichtigste Ursache für Leberkrebs dar.“
Zu Aufklärungszwecken startete die EASL mit „Love Your Liver“ eine Kampagne, die das Bewusstsein für die Lebergesundheit in der Öffentlichkeit stärken soll. Einige österreichische Hepatologinnen und Hepatologen besuchten eine örtliche Schule, um Kinder über das größte Organ des Körpers, seine Funktion und die Bedeutung seiner Gesunderhaltung aufzuklären.