Systemische Fragen zu Logos und Logik

Mein Zahnarzt rät mir bei einer Routinekontrolle, eine Spezialambulanz wegen eines unklaren Befundes aufzusuchen (nichts „Schlimmes“). Nach telefonischer Terminvereinbarung Erstbesuch in der Ambulanz, wo die Durchführung einer speziellen Bildgebung vereinbart wird. Als ich zum vereinbarten Diagnostiktermin komme, erfahre ich beim Anmeldeschalter, dass das Gerät defekt sei. Man hätte mich mehrmals angerufen, aber leider nie erreicht. Auf mein Nachfragen stellt sich heraus, dass eine alte Telefonnummer im System gespeichert war – nach einer aktuellen war leider bei der Erstanmeldung nicht gefragt worden; dies wird jetzt aber nachgeholt. Mir wird mitgeteilt, dass nicht klar ist, ob das defekte Gerät überhaupt wieder in Betrieb genommen werden kann. Ich möge wieder mit dem Kollegen in der Ambulanz sprechen. Dies ist aber leider ohne Termin jetzt nicht möglich – ich vereinbare also einen neuen Termin. Bei diesem folgenden Ambulanzbesuch fragt mich der Kollege freundlich, ob ich den Befund mithabe. Ich sage ihm überrascht, dass ja das Gerät defekt sei und deshalb keine Untersuchung möglich gewesen war. Daraufhin wird mir mitgeteilt, dass das Gerät jetzt wieder funktioniert – und es wird wieder ein Termin vereinbart.

In einer Woche kann ich also zu dieser Untersuchung gehen – hoffentlich funktioniert das Gerät dann. Nach einer weiteren Woche werde ich wieder zum Kollegen in die Ambulanz gehen, den Termin hab ich auch bereits vereinbart. Bei diesem fünften Termin kann ich dann vielleicht das weitere Vorgehen und eventuell nötige Maßnahmen besprechen. Dazu sei gesagt, dass alle beteiligten Personen stets sehr freundlich waren, sowohl von administrativer als auch ärztlicher Seite. 3,1 Millionen ÖsterreicherInnen sind bereits zusatzversichert. Nein, ich will keine Zusatzversicherung. Ich glaube an das soziale System. Systemisch denkend stelle ich mir trotzdem viele Fragen zu dem beschriebenen Verlauf – und wie es gesundheitssystemferneren Menschen in solchen Situationen geht. Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf die neuen, wie man hört 400.000 Euro teuren, Logos der neuen Gesundheitskasse. Da wird dann sicher vieles besser.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune