Alkoholismus: Reduziertes Trinken als ergänzendes Therapieziel
Mit dem Ansatz des reduzierten Trinkens eröffnet sich die Chance, mehr Patienten für eine spezifische Behandlung zu motivieren. Inzwischen hat der Gedanke des reduzierten Alkoholkonsums auch Eingang in diverse Behandlungsleitlinien gefunden. (CliniCum neuropsy 2/19)
Vor rund 30 Jahren gab es eine heftige Kontroverse über die Grenzen der Medizin hinaus: Können bei Drogenabhängigen anstelle von Abstinenz weitere Behandlungsziele ins Auge gefasst werden, war die Frage. Aus heutiger Sicht darf festgehalten werden, dass die „Harm reduction“-Strategie mit der Einführung der Substitutionsbehandlung mit Methadon und später auch mit Buprenorphin einen erheblichen Fortschritt brachte und z.B. in Deutschland heute rund 50 Prozent der Heroinabhängigen in Substitutionsbehandlung sind. Auch in der Therapie von Alkoholabhängigen wurden alternative Ziele diskutiert.