Nivo + Ipi in der Erstlinie bei NSCLC mit hohem TMB
In der Phase-III-Studie CheckMate-227 (Abstract CT077) zeigte sich bei neu diagnostizierte NSCLC-Patienten mit hoher Mutationslast (TMB, > 10 Mutationen/Mb) unter Nivolumab + Ipilimumab ein signifikant verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS) im Vergleich zu Patienten, die die Standardtherapie erhielten. Diese Ergebnisse wurden von Dr. Matthew Hellmann, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York (USA) im Rahmen des AACR 2018 präsentiert.
In der open-label, randomisierte Phase-III-Studie CheckMate-227 wurde Nivolumab, Nivolumab + Ipilimumab und Nivolumab + platinbasierte Doublet-Chemotherapie (PT-DC) mit PT-DC allein bei therapienaiven Patienten in Stadium IV oder mit rezidivierendem NSCLC verglichen. Von den 229 Patienten mit hohem TMB erhielten 139 Nivolumab + Ipilimumab und 160 Chemotherapie.
Nach einem Follow-up von mindestens 11,5 Monaten hatten Patienten unter der Immuntherapie ein um 42% verringertes Risiko für eine Progression (HR 0,58, 97,5% KI 0,41, 0,81; p = 0,0002). „Das PFS wurde mit 43% vs. 13% beinahe verdreifacht. Gleiches gilt für die Ansprechdauer nach einem Jahr, die 68% vs. 25% betrug“, betonte Hellmann. Dieses Ergebnis war großteils konsistent in allen Subgruppen inklusive PD-L1-Status und Histologie. Die objektive Ansprechrate (ORR) betrug 45,3% in der Nivolumab + Ipilimumab-Gruppe, verglichen mit 26,9% in der Vergleichsgruppe.
Die Kombinationstherapie war gut verträglich mit einem Sicherheitsprofil, das vergleichbar mit vorangegangenen Erfahrungen mit diesem Regime ist. Die Rate an Grad-3/4-Toxizitäten betrug 31,3%, vs. 36,1% unter Chemotherapie.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombination aus Nivolumab und Ipilimumab bei NSCLC-Patienten mit hohem TMB im Vergleich zu Chemotherapie und auch einer Monotherapie mit einem PD-1-Inhibitor vorteilhaft ist, anhaltendes Ansprechen ermöglicht und den Einsatz einer Chemotherapie in der Erstlinie überflüssig macht“, fasste der Studienerstautor zusammen. „Diese Praxis-verändernden Daten etablieren Nivolumab + Ipilimumab als Option für die Erstlinientherapie in dieser Patientengruppe und zeigten, dass der TMB ein wichtiger und zuverlässliger Biomarker ist, auf den bei neudiagnostizierten NSCLC-Patienten getestet werden sollte.“
Daten zum Gesamtüberleben werden noch erhoben und werden künftig mehr Wissen über den klinischen Benefit durch Nivolumab + Ipilimumab als Erstlinientherapie bei NSCLC-Patienten mit hohem TMB liefern, so Hellmann abschließend.