Vitamin-B12-Mangel bei Demenz

Bei Senioren wird relativ häufig ein Vitamin-B12-Mangel gefunden. Ein Zusammenhang zwischen den Mangelzuständen und kognitiven Störungen bis hin zur Demenz ist bekannt. Um die Häufigkeit von Vitamin-B12- und Folsäuremangelzuständen bei Patienten mit kognitiven Störungen zu erheben, wurde nun eine retrospektive Datenanalyse von 247 Patienten (Durchschnittsalter 71 Jahre), die erstmals in einer Gedächtnisambulanz vorgestellt worden waren, durchgeführt.
In dieser Gruppe wurden 103 Patienten mit minimaler kognitiver Einschränkung (MCI) mit 65 Gesunden und mit 79 Patienten mit manifester Demenz verglichen. In der Demenz-Gruppe hatten mehr Patienten einen
Vitamin-B12-Mangel als in der MCI-­Gruppe. Im Vergleich zu Gesunden konnte bei Patienten mit MCI oder Demenz kein Unterschied in der Häufigkeit von Vitamin-B12-Mangel nachgewiesen werden. Aufgrund einer zu geringen Fallzahl konnte kein entsprechender Vergleich zur Prävalenz eines Folsäuremangels vorgenommen werden.
Bei der Prävalenz grenzwertiger Vitamin-B12- und Folsäure­spiegel gab es zwischen Patienten mit MCI und Demenz einerseits und Gesunden andererseits keine signifikanten Unterschiede. Dies galt auch für den Vergleich von Patienten mit Demenz und Patienten mit MCI.

Haußmann R et al., Nervenarzt 2019; doi: 10.1007/s00115-019-0710-x

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune