Neue Steuerpläne: Was auf Ärztinnen und Ärzte zukommt
Die neue österreichische Bundesregierung hat am 27. Februar 2025 ihr Regierungsprogramm vorgestellt – und damit eine Reihe steuerlicher Änderungen, die auch Ärztinnen und Ärzte betreffen. Ob in der Praxisführung, bei der Altersvorsorge oder in der Immobilienbesteuerung.
Besonders spürbar könnte die geplante Neukodifizierung des Einkommensteuergesetzes werden. Die Erhöhung der Basispauschalierung auf 15 % bei gleichzeitiger Anhebung der Umsatzgrenze auf 420 000 Euro ab 2026 klingt zunächst nach einer Anpassung an steigende Kosten. Ob sich daraus aber tatsächlich eine finanzielle Entlastung ergibt, hängt von der konkreten Umsetzung ab. Positiv ist sicher die Erhöhung des Gewinnfreibetrags von 33 000 auf 50 000 Euro ab 2027 – eine Maßnahme, die auf Investitionsanreize abzielt.
Zuverdienste im Ruhestand
Auch die steuerlichen Änderungen für Mitarbeiterprämien spielen in den Praxisbetrieb hinein. Ab 2025 können bis zu 1 000 Euro als Prämie pro Jahr steuerfrei ausgezahlt werden. In der Sozialversicherung ergeben sich Neuerungen für Ärztinnen und Ärzte, die neben ihrer selbstständigen Tätigkeit angestellt sind oder über die Pension hinaus arbeiten. Ein neues Modell für Zuverdienste im Ruhestand sieht vor, dass Arbeitnehmer von Sozialversicherungsbeiträgen befreit sind, während Arbeitgeber nur noch die Hälfte der Pensions- und Krankenversicherungsbeiträge zahlen. Welche langfristigen Auswirkungen das auf das Pensionssystem hat, bleibt offen.
Gehaltssteigerungen
Besonders spürbar wird die teilweise Aussetzung der Inflationsanpassung im Einkommensteuertarif. Während die kalte Progression bisher vollständig abgefedert wurde, wird nun ein Drittel dieser Anpassung gestrichen. Das bedeutet, dass Gehaltssteigerungen in vielen Fällen schneller in eine höhere Steuerstufe führen.
Auch bei der Altersvorsorge gibt es Anpassungen, die für Ärztinnen und Ärzte mit langfristiger Finanzplanung wichtig sein könnten. Geprüft werden steuerliche Anreize für Wertpapiersparpläne wie ETFs, zudem soll die betriebliche Altersvorsorge durch eine Sozialpartnereinigung gestärkt werden. Wie sich diese steuerlichen Maßnahmen im Detail auswirken, wird erst die konkrete Umsetzung zeigen.