28. Sep. 2022Die praktische Frage

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Investitionen?

Die Krisenfolge der vergangenen zwei Jahre haben eine Reihe steuerlicher Veränderungen und eine Vielzahl an Förderungen und Zuschüssen mit sich gebracht. Dadurch sollen die Auswirkungen auf BürgerInnen und Unternehmen gelindert werden. Lesen Sie hier, was die neuen Regelungen für investitionswillige Ordinationschefs und -chefinnen bedeuten:

Home Agents verwenden einen Taschenrechner, um die Kreditlaufzeit für den Kunden jeden Monat zu berechnen.
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Abschreibung (AfA)

Wer bis zum 31.12. ein Wirtschaftsgut anschafft und in Betrieb nimmt, kann noch eine volle Halbjahresabschreibung vornehmen. Zu beachten sind auch die Möglichkeiten der degressiven Abschreibung (max. 30%) und der beschleunigten AfA bei Anschaffung oder Herstellung von Gebäuden.

Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG)

Falls ein abnutzbares Anlagegut nicht mehr als 800 Euro kostet, können die Anschaffungs- oder Herstellungskosten sofort als „geringwertige Wirtschaftsgüter“ abgesetzt werden. Ab 2023 wird dieser Grenzwert auf 1.000 Euro erhöht.

Investitionsbedingter Gewinnfreibetrag

Investitionen in bestimmte neue Wirtschaftsgüter ermöglicht es Ärztinnen und Ärzten, auch jenen Teil des Gewinnfreibetrages zu nutzen, der von Investitionen abhängt. Der investitionsbedingte Gewinnfreibetrag kann bis zu 13% jenes Gewinnanteils betragen, der 30.000 Euro übersteigt.

Investitionsfreibetrag (IFB)

Bei der Anschaffung oder Herstellung von bestimmten Wirtschaftsgütern des abnutzbaren Anlagevermögens kann ab 2023 nun neu ein IFB steuerlich geltend gemacht werden. Der IFB beträgt 10% der Anschaffungs- oder Herstellungskosten (höchstens 1.000.000 Euro im Wirtschaftsjahr). Für Wirtschaftsgüter, deren Anschaffung oder Herstellung dem Bereich Ökologisierung zuzuordnen ist, erhöht sich der IFB um 5% der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Ein IFB kann nur für Wirtschaftsgüter geltend gemacht werden, die eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von mindestens vier Jahren haben.

Fazit: Jede Ordination steht vor speziellen Entscheidungsgrundlagen: Die Notwendigkeit für Modernisierung oder Sanierung ist ebenso ins Kalkül zu ziehen wie unternehmerische Strategie und finanzielle Liquidität.

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune