Wie Raumluftreiniger Ordinationen von schädlichen Aerosolen befreien
COVID-19 hat die Herausforderung an Praxisbetreiber:innen deutlich erhöht, die eigene Ordination „safe“ zu halten. In den vergangenen Monaten sind etliche Studien der Frage nachgegangen, ob Raumluftreiniger dabei helfen können.
Das Ergebnis: Bei passender Wartung und Ausstattung können die Apparate die Virenlast in Räumen deutlich verringern. In Deutschland werden bereits ganze Schulen mit diesen Luftreinigern ausgestattet. Die Leistungskriterien machen dabei allerdings gravierende Unterschiede zwischen den Produkten.
Unter Raumluftreinigern existieren verschiedene Filterklassen. Normalerweise sind in Lüftungsanlagen Feinstaubfilter verbaut, die etwa 50 Prozent der Aerosole abscheiden. Luftreiniger, die gegen Aerosole und anhaftende COVID-Viren helfen, sind deutlich stärker ausgerüstet: Sie verfügen über einen einfachen Vorfilter für groben Staub und Flusen sowie über einen HEPA-Filter (high efficiency-particular airfilter) der Klasse H13 oder höher und über einen Aktivkohlefilter. Ein Filter der Klasse H14 setzt auf eine Filterkombination, die gewährleistet, dass Aerosolpartikel mit einem Durchmesser von 0,1 bis 0,3 Mikrometer zu 99,995 Prozent aus der Raumluft abgeschieden werden.
Forscher:innen der Goethe-Universität Frankfurt/AG Experimentelle Atmosphärenforschung haben vier Luftreiniger eine Woche lang in einer Schulklasse mit Lehrer:innenn und 27 Schüler:innen aufgestellt. Das Ergebnis: Bestimmte Luftreiniger können die Aerosol-Konzentration in einem Zimmer mit 80m2 in einer halben Stunde um 90 Prozent senken.
Dabei ist nicht jedes Gerät geeignet: Expert:innen raten zu Filtern, die der EU-Norm DIN EN 1822-1 entsprechen und über eine CE-Kennzeichnung verfügen. Wichtig sind auch regelmäßiger Filterwechsel und sorgfältige Positionierung im Raum. Und dazu ein praktischer Hinweis: Laufen die Geräte auf Volllast, sind bei etlichen Modellen Zugluft und Lärm die logische Folge.
Mag. Iris Kraft-Kinz
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