19. Nov. 2019Herzinfarkt

“Jede Minute zählt“

Sanitäter bei einer Rettungsaktion nach einem Autounfall
gettyimages.com/Mihajlo Maricic

Im Rahmen des 10. Landsteiner-Tages – diesmal mit dem Fokus Kardiologie – präsentierte Prim. Assoc. Prof. Dr. Harald Mayr vom Institut zur Erforschung ischämischer Herzerkrankungen und Rhythmologie St. Pölten das niederösterreichische Infarkt-Versorgungsnetzwerk.

In Niederösterreich gibt es jährlich etwa 11.000 Patienten mit akutem Koronarsyndrom, 4.200 davon erleiden einen ST-Hebungsinfarkt. Seit 2005 bemüht sich das Bundesland im Rahmen eines flächendeckenden Netzwerkes, die Mortalitätsrate unter den Infarkt-Patienten zu senken. Vor allem geht es darum, die Arzterstkontakt-Ballon-Zeit durch eine einheitliche und strukturierte präklinische Behandlung und Vorbereitung erheblich zu verkürzen. Denn Zeit ist nicht nur Geld, sondern nach einem Herzinfarkt auch Leben: Damit die Durchblutung wieder funktioniert, muss das verstopfte Gefäß so rasch wie möglich wieder geöffnet werden – etwa mittels Ballon oder Stent. Bereits sechs Stunden nach dem Infarkt ist das Gesamtrisikogebiet abgestorben, innerhalb der ersten zwei bis drei Stunden kann am meisten Herzmuskel gerettet werden. 75 Prozent der Patienten, die den Infarkt nicht überleben, sterben in diesem Zeitraum, und zwar an Kammerflimmern, wie Prof. Mayr erklärt. „Jede Minute zählt, mit dem Gefäßverschluss beginnt der Countdown.“ Immerhin sinke pro eingesparter Stunde bis zur Behandlung die Mortalität absolut um ein Prozent.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.