NSAR und Statine – auch für geriatrische Patienten?
Am Beispiel von zwei häufig verschriebenen Substanzgruppen diskutierten Experten, ob bestimmte Medikamente bei alten Patienten noch gegeben werden sollten und kardiovaskuläre Primärprävention in der Geriatrie überhaupt sinnvoll ist. (CliniCum 12/19)
Wie ein Damoklesschwert hängen die Begriffe Polypharmazie und Multimorbidität über Ärzten, die auf der Suche nach einer geeigneten Therapie für ihre betagten Patienten sind. Erschwerend kommt hinzu, dass bei einer Vielzahl von Medikamenten die Evidenz für ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis im höheren Lebensalter beschränkt ist oder ganz fehlt. Beispiel Schmerzbehandlung: Ist eine Langzeittherapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) bei alten Patienten zu vertreten oder sollte versucht werden, ohne NSAR auszukommen? Dass ASS, Ibuprofen, Diclofenac und Co bei muskuloskelettalen Schmerzzuständen hochwirksame Medikamente und bei einer Arthrose Paracetamol überlegen sind, ist unbestritten. Was könnte dagegensprechen, die am häufigsten für Schmerz- und Entzündungszustände verschriebene Medikamentenklasse auch bei älteren Patienten einzusetzen?