Zieloffene Suchttherapie wie ein „Wiener Walzer“
Die eigene ärztliche Haltung zu überdenken, ist der erste Schritt einer zieloffenen Suchttherapie (ZOS). Was nicht heißt, dem Patientenwunsch „blind“ zu folgen, so der Tenor auf dem 25. Substitutionsforum der ÖGABS. Die Behandlung sei eher ein „Wiener Walzer“ – in drei Richtungen.
Prekäre Wohnverhältnisse, körperliche Schädigungen, finanzielle Probleme, abgebrochene Beziehungen zu Familie/Kindern, kaum Freunde, nur „Szene-Kontakte“, Arbeits- und Perspektivlosigkeit, psychiatrische Komorbiditäten – so beschreibt Prof. Dr. Joachim Körkel, Institut für innovative Suchtbehandlung und Suchtforschung, Evangelische Hochschule Nürnberg, die Ausgangssituation von Substituierten.
Bei allem stehe im Mittelpunkt der Substanzkonsum, von dem man sich berechtigterweise erwarten könne: „Wenn sich an dieser Schlüsselstelle nichts ändert, wird sich auch bei den anderen Lebensbelastungen nichts ändern.“ Gleichzeitig seien diese anderen belasteten Lebensbereiche die Motivatoren, überhaupt etwas am Konsum zu ändern, gibt der Psychologe und Suchtforscher zu bedenken.
Hohe Bereitschaft, etwas zu ändern
- https://www.idh-frankfurt.de/images/downloads/KISS_Studie_Abschlussbericht_Zusammenfassung.pdf
- https://psycnet.apa.org/record/2020-05534-005
- gemäß den Reanalysen von Project MATCH, COMBINE-Study, UKATT (Falk et al. 2019; Knox et al. 2019a, 2019b; Roos et al. 2019; Witkiewitz et al. 2017, 2018, 2019)
- https://motivational-interviewing-nbg.de/motivational-interviewing-mi/#literatur
- Mehr zu diversen Programmen, Kartensatzbestellung, Literatur etc.: https://www.iss-nuernberg.de/