ASS enttäuscht bei kolorektalen Karzinomen mit Lebermetastasen
Aspirin gilt bei kolorektalen Karzinomen als Hoffnungsträger und wird für einige Settings bereits empfohlen. In der am ASCO-Jahreskongress präsentierten ASEC-Studie konnte die Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) zur Rezidivprophylaxe bei Patienten mit Lebermetastasen nun aber nicht punkten. Aspirin verlängerte dabei weder das rezidivfreie noch das Gesamtüberleben – und könnte möglicherweise sogar schaden.

Zahlreiche Beobachtungsstudien und einige randomisierte Studien untermauern, dass ASS und Cyclooxygenase-2 (COX-2)-Hemmer beim kolorektalen Karzinom eine präventive Wirkung haben können. Mittlerweile wird die Acetylsalicylsäure – die auch mit einigen Risiken verbunden ist – in einigen Patientenkollektiven bereits zur Primärprävention und Rezidivprophylaxe eingesetzt.
Die skandinavische Aspirin after Surgery for colorectal liver mEtastases (ASEC)-Studie (1) prüfte nun erstmals im Rahmen einer RCT, ob die adjuvante Gabe von niedrigdosiertem Aspirin Rezidive bei Patienten mit entfernten kolorektalen Lebermetastasen verhindern kann. Dieses Kollektiv hat ein hohes Rückfallsrisiko und dringenden Bedarf an neuen Therapieoptionen, so ASEC-Studienleiter Dr. Sheraz Yaqub, Universität Oslo.
Wie wirkt ASS beim metastasierten kolorektalen Karzinom?
- Yaqub et al. Adjuvant aspirin after resection or ablation of colorectal cancer liver metastases: the Scandinavian ASEC trial. Abstract #LBA3511