11. Feb. 2025Mit der „Abnehmspritze“ gegen Alkoholsucht

GLP-1-Rezeptoragonisten als neue Chance bei Suchterkrankungen?

Die Forschung liefert zunehmend Hinweise darauf, dass Medikamente zur Gewichtsreduktion auch über ihre ursprüngliche Anwendung hinaus bei weiteren Indikationen wirksam sein könnten. Eine neue Studie zeigt, dass insbesondere GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid und Liraglutid den Verlauf von Substanzgebrauchsstörungen positiv beeinflussen könnten.

Take Home Messages

  • Medikamente zur Gewichtsreduktion könnten auch bei der Behandlung von Suchterkrankungen helfen.
  • Studien zeigen, dass GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid das Risiko für Überdosierungen und Rückfälle bei Alkohol- und Opioidabhängigkeit senken könnten.
  • Diese Medikamente wirken möglicherweise auf das Belohnungssystem im Gehirn und könnten dadurch das Verlangen nach Suchtmitteln verringern.

In der Fachzeitschrift Addiction veröffentlicht1, untersuchte die Studie die Auswirkungen einer Behandlung mit GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) auf Patientinnen und Patienten mit Suchterkrankungen.

Dazu analysierten die Forschenden elektronische Gesundheitsdaten von mehr als einer Million Erwachsenen mit einer Vorgeschichte von Alkohol- oder Opiatabhängigkeit. Es zeigte sich, dass Patientinnen und Patienten, die GLP-1-Rezeptoragonisten einnahmen, ein um 40 Prozent geringeres Risiko für eine Opioid-Überdosierung und ein um 50 Prozent geringeres Risiko für eine Alkoholvergiftung aufwiesen.

Wirken GLP-1-RA auch im Gehirn?

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