EHA: Metabolische Schwachstellen bei akuter myeloischer Leukämie
Eine am EHA 2024 präsentierte Studie unterstreicht die Bedeutung einer gezielten Steuerung der Stoffwechselwege für die Behandlungserfolge bei AML.
Einige der größten Herausforderungen bei der Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) stellen Rückfälle und Therapieresistenz dar. Sie entstehen sowohl durch genetische als auch nicht-genetische Mechanismen nach therapeutischem Druck. Wie Dr. Jean-Emmanuel Sarry vom Cancer Research Center of Toulouse auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) erläuterte, ist die Hyperaktivierung des mitochondrialen oxidativen Stoffwechsels ein wichtiger Faktor für die Wirkstoffresistenz bei AML.
Metabolische Merkmale der arzneimitteltoleranten Persister-Zellen
Medikamententolerante Persister-Zellen (DTPCs), die durch einen seneszenten Zustand, eine Entzündungsreaktion, einen Stressphänotyp und eine hohe oxidative Phosphorylierung (OXPHOS) gekennzeichnet sind, sind bei minimaler Resterkrankung (MRD) häufig erhöht. Der Anstieg der OXPHOS resultiert aus einer erhöhten mitochondrialen Aktivität, insbesondere der Fettsäureoxidation, und der mitochondrialen Biogenese. Letzteres führt dann zu einer erhöhten Häm-Biogenese, Eisen-Schwefel-Cluster (ISC)-Biosynthese und einem höheren mitochondrialen Eisen- und Ferritingehalt.1–3