6. Juni 2024Fall der Woche

Magenkrebs nach bariatrischer Chirurgie

Im Hinblick auf das Krebsrisiko und die damit assoziierte Mortalität lohnt sich eine Gewichtsabnahme für stark übergewichtige Menschen, wie zahlreiche Studien belegen. Nach einer bariatrischen Operation kommt es selten zur Entwicklung eines Magenkarzinoms. Fast alle der wenigen Patientinnen und Patienten mit einer Magenkrebsdiagnose nach einem Omega-Loop-Magenbypass (Mini-Bypass)weisen ein Karzinom in ihrem Restmagen auf. Jetzt wurde der erste Fall einer jungen Frau bekannt, bei der sich 5 Jahre nach der Bypass-Operation ein Magenkarzinom in der Magentasche entwickelte.

Adipositaschirurgie. Die Gewichtsverlustchirurgie wird mit laparoskopischer Chirurgie durchgeführt.
96digital/AdobeStock

Als chirurgische Interventionsmethode zur Behandlung von krankhafter Fettleibigkeit haben sich in der bariatrischen Chirurgie mehrere Methoden durchgesetzt. Der Omega-Loop-Magenbypass (OAGB/MGB) hat gegenüber dem klassischen Roux-Y-Magenbypass (RYGB) den Vorteil, dass nur eine statt zwei Anastomosen zwischen dem Magenpouch und dem Dünndarm hergestellt werden muss. Neben der geringeren Morbidität ist diese Methode auch mit einem größeren postoperativen Gewichtsverlust verknüpft. In der Literatur finden sich nur wenige Fälle, die über die Entwicklung von Magenkrebs nach bariatrischen Eingriffen berichten. Im vorliegenden Fall wurde nach dem laparoskopischen OAGB/MGB ein Adenokarzinom in der Magentasche diagnostiziert.

32-jährige Patientin mit Nahrungsmittelintoleranz

Die 32-jährige Frau, die sich 5 Jahre zuvor einer Mini-Magenbypass-Operation unterzogen hatte, wurde aufgrund von Nahrungsmittel-Unverträglichkeitssymptomen im Krankenhaus aufgenommen. Eine endoskopische Untersuchung vor der MGB erwies sich als normal. Nach dem Eingriff hatte die Patientin 66kg Gewicht verloren (Rückgang des BMI von 48,9 auf 26,33), hielt sich jedoch aufgrund emotionaler und psychologischer Probleme nicht an die von der behandelnden Ärzteschaft vorgegebenen Routinekontrollen.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko