ÖGN: Update zur monoklonalen Antikörpertherapie gegen Alzheimer
Die erste Behandlungsform, die in der modernen Landschaft der Alzheimer-Medikamentenentwicklung die Klinik erreicht hat, sind monoklonale Antikörper (mAb), die auf Beta-Amyloid (Aβ) abzielen. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Schmidt sprach bei der ÖGN-Jahrestagung in Wien über Hoffnungen und Herausforderungen in dieser Therapieklasse.
Amyloid-Hypothese als Grundlage für die mAb-Therapie bei der Alzheimer-Krankheit
Die Grundlage für den Einsatz von monoklonalen Antikörpertherapien (mAb-Therapien) bei der Alzheimer-Krankheit (AD) beruht auf der Amyloid-Hypothese. Diese postuliert, dass entweder eine erhöhte Beta-Amyloid(Ab)-Produktion oder ein verminderter Ab-Abbau letztlich zu einer erhöhten Ab-Akkumulation im Gehirn führt und damit eine Kaskade von pathophysiologischen Ereignissen auslöst. Darunter sind synaptische Dysfunktion, Neuroinflammation und die Aggregation und Ausbreitung von P-Tau-Tangles. Indem sie an Aβ-Aggregate binden, erleichtern mAb den Abtransport von Aβ aus dem Gehirn, wodurch die schädlichen Auswirkungen von Aβ möglicherweise gemildert und der kognitive Verfall verlangsamt werden können. Verschiedene mAb, die an verschiedenen Stellen der Amyloidkaskade ansetzen, wurden seit 2012 in klinischen Studien untersucht. Letztlich haben sich 2 Antikörper durchgesetzt: Lecanemab (FDA-zugelassen und in Prüfung bei der EMA) und Donanemab.