14. Juni 2023American Society of Clinical Oncology (ASCO)

Neuer Erstlinienstandard beim klassischen Hodgkin-Lymphom

In der ASCO Late-Breaking-Abstract-Sitzung wurde u.a. die Studie SWOG S1826 mit praxisverändernden Ergebnissen präsentiert. Im Head-to-Head-Vergleich von Nivolumab versus Brentuximab Vedotin, beide in Kombination mit AVD als Erstlinientherapie, wurde der primäre Endpunkt, eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) bei Patient:innen mit fortgeschrittenem klassischen Hodgkin-Lymphom (cHL), erreicht.

Klassisches Hodgkin-Lymphom, gemischtzelliger Subtyp. Standort: Milz. Gemischte Zellularität ist ein Subtyp des klassischen Hodgkin-Lymphoms, der durch diagnostische Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen in einem gemischten entzündlichen Hintergrund ohne Sklerose gekennzeichnet ist. Einkernig
OGphoto/GettyImages

Die Therapie des fortgeschrittenen cHL erreichte mit Brentuximab Vedotin (BV) bereits hohe Remissionsraten. Dennoch wurden Krankheitsrückfälle bei sieben bis 20 Prozent der Patient:innen beobachtet. Außerdem bestand ein Verbesserungsbedarf der Therapiesituation, da für Erwachsene und pädiatrische Patient:innen unterschiedliche Chemotherapie-Backbones und für die pädiatrische Klientel eine konsolidierende Radiatio empfohlen wurden. Die Harmonisierung der Therapie, eine Verbesserung der Wirksamkeit und die Verringerung von Toxizität waren somit Ziele der SWOG S1826-Studie, die bei neu diagnostiziertem cHL im Stadium III–IV jeweils sechs Zyklen Nivolumab (N)-AVD versus BV-AVD bei Patient:innen im Alter ab zwölf Jahren untersuchte.

994 Patient:innen wurden randomisiert, die Daten von 976 Patient:innen gingen in die Wirksamkeitsanalyse und von 946 Patient:innen in die Sicherheitsanalyse ein. Das mediane Alter der Patient:innen lag bei 27 bzw. 26 Jahren. Die Studie wies eine repräsentative Patientenklientel auf.

N-AVD zeigt gute Verträglichkeit

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko