Nuklearmedizin – Maßgebend im Kampf gegen Krebs
Während sich die Präzisionsmedizin in der Behandlung von Krebspatient:innen weiter auf dem Vormarsch befindet, ist auch die Nuklearmedizin aus dem Bereich nicht mehr wegzudenken. Das Prinzip der Theranostik verbindet die therapeutische und diagnostische Nutzung radioaktiver Nuklide, um Tumoren und Metastasen präzise zu lokalisieren und für jede:n Patient:in individuell die passende Behandlung zu finden.
„Krebs ist in Österreich die zweithäufigste Todesursache, mit nach wie vor steigender Tendenz“, erläutert Univ.-Doz. Dr. Hans-Jürgen Gallowitsch, Präsident der Österreichische Gesellschaft für Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung (OGNMB). Den Weltkrebstag möchte die OGNMB nutzen, um auf die Wichtigkeit der nuklearmedizinischen Methoden in der Krebsbehandlung aufmerksam zu machen. So ist eine verbesserte Untersuchung des Tumorgewebes ohne Molekularpathologie in der Präzisionsmedizin nicht mehr denkbar.
Nuklearmedizin kann vor, während oder nach einer Krebsbehandlung angewendet werden und liefert detaillierte Informationen bei geringer Strahlenbelastung. „Der Nutzen der Nuklearmedizin ist vor allem in der Krebstherapie unbestritten. Mit diesen Methoden erkennen die Ärzt:innen des Tumorboards, wo der Krebs angesiedelt ist, wie aktiv die Tumorzellen sind und welche Therapie geeignet sein kann“, erklärt Gallowitsch.
Besonders Patienten mit Prostatakrebs haben bereits enorm von nuklearmedizinischen Methoden profitieren können. Die Anwendung der tumorspezifischen Bildgebung, PSMA-PET-CT, führt dazu, dass das Ausbreitungsstadium des Prostatakrebs exakter denn je zuvor erkennbar ist. Mithilfe der Nuklearmedizin und der molekularen Bildgebung ist Prostatakrebs gut behandelbar. Auch im Österreichischen Krebsreport 2022 wurde dieses Beispiel als besonderer Fortschritt der Nuklearmedizin hervorgehoben.