REM-Schlaf-Verhaltensstörung: wilde Träume als Vorboten von Parkinson
Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD) ist vor allem gekennzeichnet durch lebhafte Träume, die Betroffene oft im Schlaf um sich schlagen lassen. Rund 80 Prozent dieser Personen erkranken innerhalb von ungefähr zehn bis 15 Jahren an der Parkinson-Krankheit (PD) oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen, wie Studien zeigen. Forscher untersuchen dieses Phänomen immer intensiver, um eine Therapie für Betroffene zu finden und um Vorboten für PD und andere neurodegenerative Erkrankungen zu identifizieren.
Die Grundidee der Forscher ist es, eine mögliche Anlage einer Erkrankung vorzeitig zu erkennen, bevor die Krankheit vollständig ausgeprägt ist, um durch eine frühzeitige Behandlung das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder sogar aufzuhalten. „Die Therapie müsste bereits gestartet werden, solange die Neuronen noch vorhanden sind“, betont Prof. Dr. Nicola Pavese von der Universität Newcastle. Es gibt glücklicherweise bereits einige Studien1, die Personen mit erhöhtem Risiko für PD identifiziert haben. Dazu zählen vor allem Personen mit REM Sleep Behavior Disorder (RBD), einem Prodromalstadium des Parkinsonismus. „Ein isoliertes RBD ist innerhalb von fünf bis zehn Jahren mit einem erhöhten Risiko für PD, Lewy-Body-Demenz und eine Multiple-System-Atrophie (MSA) assoziiert“, wie Pavese anmerkt.
Neuroimaging im prodromalen Stadium
Mittels Neuroimaging bereits in prodromalen Stadien könnten frühe pathologische Veränderungen im Gehirn, die auf PD hindeuten, detektiert und in weiterer Folge Therapien entwickelt werden, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder deren Ausbruch sogar aufhalten. Es könnten Patienten identifiziert werden, die kurz vor dem Ausbruch der Krankheit stehen und von einer frühzeitigen Behandlung mit krankheitsmodifizierten Mitteln profitieren würden. Eine Voraussetzung dafür ist jedoch die Identifikation dieser sogenannten Vorboten der PD.