Late Response auf Anti-CGRP ist real
Gegen das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) gerichtete Therapien sollten rasch wirken – oder gar nicht. So weit die Theorie. Eine italienische Studie legt nun nahe, dass ein nicht zu unterschätzender Anteil der Patienten später anspricht als erwartet.
Eine italienische Gruppe beschäftigte sich mit dem Phänomen des verspäteten Ansprechens auf Anti-CGRP-Therapien. Üblicherweise stelle sich die Wirkung von Anti-CGRP-Therapien innerhalb von vier Wochen ein, so Dr. Cinzia Aurilia vom IRCCS Krankenhaus San Raffaele in Rom. Dies hat zur Folge, dass in vielen Ländern die Erstattung der Therapie eingestellt wird, wenn nicht innerhalb einer relativ kurzen Frist Erfolge zu verzeichnen sind. Allerdings zeige die Erfahrung, dass es bei manchen Patienten auch nach zwölf und mehr Wochen noch zu einem Ansprechen kommt.
Für die nun präsentierte prospektive, multizentrische Real-Life-Studie wurde versucht, mit Patienten aus dem italienischen Migräneregister (I-GRAINE) sowie aus der „Italian New Migraine Drugs Database“ (I-NEED) den Anteil an Late Respondern in der mit Anti-CGRP behandelten Population zu ermitteln. Für die Interviews wurden Patienten ausgewählt, die über bis zu 48 Wochen Anti-CGRP-Therapien (Erenumab, Galcanezumab oder Fremanezumab) bekommen hatten. Als Late Responder wurden Patienten eingestuft, die zu Woche 12 kein Ansprechen zeigten und zu einem späteren Zeitpunkt zu mindestens 50 Prozent auf die Therapie ansprachen.
Studie: 14 Prozent waren Late Responder