28. Apr. 2022Supportive Therapien

Ovarialkarzinom: Sport, Spazierengehen und patientenzentrierte Kommunikation erleichtern das «Leben danach»

Dank zahlreicher Verbesserungen der Antitumor- und Erhaltungstherapie beim Ovarialkarzinom gibt es immer mehr langzeit-überlebende Patientinnen. Meist sind diese aber zwar austherapiert, aber weit weg von gesund. Eine Expertin berichtet, wie sie Frauen hilft, wieder «ganz» zu werden.

Kraft tanken für Körper und Seele: Spazierengehen
iStock/andreswd

«Supportive Therapien», so berichtet Dr. Barbara Zeyen, Spitalfachärztin und Psychoonkologin an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde am Inselspital Bern, «sind unterstützende Verfahren, die nicht primär der Heilung einer Erkrankung dienen.» Stattdessen sollen sie den Heilungsprozess durch zusätzliche Behandlung beschleunigen, oder die Symptomatik abschwächen (1). Die klassische Schulmedizin versteht darunter vor allem die Handhabung von Nebenwirkungen der Therapie wie Nausea, Emesis oder Hauttoxizitäten (2).

Die körperliche und seelische Gesundheit wiederherstellen

«Das ist aber nicht, wie ich die supportive Therapie im Alltag wahrnehme», so Dr. Zeyen. «Stattdessen sitzen meistens Patientinnen das erste Mal bei mir in der psychoonkologischen Sprechstunde, und sagen: ‹Ich bin mit meiner Therapie fertig, und mein Arzt hat mich gesundgeschrieben – aber gesund fühle ich mich nicht.›» Was ihre Patientinnen damit meinen, ist, dass sie zu schwach sind, um arbeiten gehen zu können, die Haare noch nicht wieder nachgewachsen sind, das während der Behandlung zugenommene Gewicht noch nicht verloren. «Meiner Vorstellung nach besteht die supportive Therapie darin, die Wiederherstellung der körperlichen und seelische Integrität zu begleiten.»

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