28. März 2022Erste Daten

Neoadjuvante Therapie mit Enfortumab-Vedotin beim muskelinvasiven Blasenkrebs

Enfortumab-Vedotin ist bereits für die adjuvante Therapie des metastasierten Urothelkarzinoms zugelassen. In der Studie EV-103 Cohort H wird es für die neoadjuvante Therapie bei Patienten mit muskelinvasivem Blasenkrebs geprüft, die keine Chemotherapie mit Cisplatin vertragen. Nun gibt es erste Daten.

Invasives Urothelkarzinom, H&E
iStock/OGphoto

Patienten mit einem muskelinvasiven Blasenkarzinom, die für eine Cisplatin-Chemotherapie geeignet sind, erreichen partielle Ansprechraten von 36 bis 42 Prozent (1,2). Für Cisplatin-ungeeignete Patienten gibt es keine etablierte lebensverlängernde neoadjuvante Therapie. Am ASCO-GU 2022 präsentierte Dr. Daniel Petrylak, Yale University, New Haven, vorläufige Daten der Phase-Ib/II-Studie EV-103 bei Patienten, die mit einer neoadjuvanten Monotherapie mit Enfortumab-Vedotin behandelt wurden (3).

Konjugat tötet Tumorzellen auf viele Weisen

Enfortumab-Vedotin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, und richtet sich gegen das Protein Nectin-4, das von Urothelkarzinomzellen exprimiert wird (4). Der Wirkstoff, das Monomethyl-Auristatin E (MMAE) zerstört in der Krebszelle die Mikrotubuli, bringt den Zellzyklus zum Stillstand und führt in der Folge zum Zelltod. Der Experte erwähnte noch zwei weitere interessante Mechanismen des Zelltods, die dieses Konjugat auslöst, nämlich die antikörperabhängige zelluläre Phagozytose und der Austritt von MMAE in benachbarte Tumorzellen, der sogenannte Bystander-Effekt.

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