Morbus Waldenström
Morbus Waldenström ist ein indolentes und relativ seltenes B-Zell-Lymphom, das durch eine Infiltration des Knochenmarks mit monoklonalen, Immunglobulin M (IgM) sezernirenden Lymphoplasmazellen gekennzeichnet ist. Die Erkrankung macht etwa ein Prozent aller Non-Hodgkin-Lymphome aus und schreitet in der Mehrzahl der Fälle nach Diagnosestellung langsam voran. Morbus Waldenström betrifft in der Regel ältere Erwachsene (Inzidenz in Europa Männer:Frauen 7:4 pro eine Million).
Zanubrutinib ist ein kleinmolekularer Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitor, der eine kovalente Bindung mit einem Cysteinrest im aktiven Zentrum der BTK bildet, was zu einer Hemmung der BTK-Aktivität führt. BTK ist ein Signalmolekül im Signalweg des B-Zell-Antigen-Rezeptors und des Zytokin-rezeptors. In B-Zellen führt die BTK-Signalübertragung zur Aktivierung von Signalwegen, die für die Proliferation, Migration, Chemotaxis und Adhäsion von B-Zellen notwendig sind.
Zanubrutinib ist für Patienten zugelassen, die zuvor mindestens eine Therapie erhalten haben und zur Erstlinientherapie von Patienten, die sich nicht für eine Chemoimmuntherapie eignen.
Die Zulassung von Zanubrutinib basiert auf der Phase-III-Studie ASPEN, in der der Wirkstoff mit Ibrutinib vergleichen wurde.