ESMO 2020: mRCC: Checkmate 9ER zeigt Benefit der Kombinationstherapie Nivolumab + Cabozantinib
Die Phase-III-Studie Checkmate 9ER, die im Presidential Symposium I des virtuellen ESMO von Studienleiter Toni Choueiri, Boston, USA, präsentiert wurde, hat die Überlegenheit von Nivolumab + Cabozantinib gegenüber der Standardtherape Sunitinib in der Erstlinie beim metastasierten Nierenzellkarzinom (RCC) gezeigt, und zwar sowohl im progressionsfreien und Gesamtüberleben (PFS, OS) als auch in der Ansprechrate (ORR).1 In einem Medien-Update im Anschluss an die Präsentation zeigte sich Prof. Dr. Jens Bedke, Tübingen, beeindruckt davon, dass der PFS-Benefit durch die Kombinationstherapie 8,3 Monate betrug.
"Im Kombinationsarm (n=323), in dem die Patienten 40 mg Cabozantinib täglich und 240 mg Nivolumab alle zwei Wochen erhielten, konnte eine 50%ige Risikoreduktion für Progress oder Tod vs. Sunitinib gezeigt werden", so Choueiri. Die ORR war mit 55,7% im Kombinationsarm vs. 27,1 fast doppelt so hoch. 8% vs, 4,6% hatten eine Komplettremission, eine partielle Remission wurde bei 47,7% im Kombinationsarm vs. 22,6% unter Sunitinib erzielt. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen lag bei Nivolumab + Cabozantinib bei 2,8 Monaten vs. 4,2 Monaten im Sunitinib-Arm.
Das PFS betrug 19,4 Monate mit einer Hazard Ratio (HR) von 0,51. "Beim sekundären Endpunkt OS lag die HR bei 0,60. Zielläsionen reduzierten sich bei 70% der Patienten um > 30%, die Tumorlast wurde also geringer. Auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität blieb erhalten, während sie sich im Sunitinib-Arm verschlechterte", sagte Choueiri. Die Überlegenheit zog sich zudem durch mehrere Subgruppen wie Alter, Geschlecht, IMDC (International Metastatic RCC Database Consortium) Risikogruppeneinteilung, Knochenmetastasen und PD-L1-Expression.