Hier sollte man nach Hyperaldosteronismus suchen
Neuere Studien weisen darauf hin, dass bei 3–13 % der Hypertoniepatienten in der Hausarztpraxis ein primärer Hyperaldosteronismus vorliegt. Obwohl der primäre Hyperaldosteronismus zu den häufigsten Ursachen der sekundären Hypertonie zählt, erfolgt viel zu selten eine diagnostische Abklärung. (Medical Tribune 36-37/20)
Hauptursachen des auch „Conn- Syndrom“ genannten Hyperaldosteronismus (PA) sind ein einseitiges Aldosteron-produzierendes Nebennierenadenom oder eine bilaterale idiopathische Nebennierenrindenhyperplasie, schreiben Dr. Laura Handgriff und Prof. Dr. MartinReincke von der medizinischen Klinik und Poliklinik IV, Endokrinologie am Klinikum der Universität München. Das bei PA vermehrt gebildete Mineralokortikoid Aldosteron ist für die Blutdruckerhöhung verantwortlich. Eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind wichtig, um kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen möglichst zu vermeiden, schreiben die Autoren und weisen darauf hin, dass man auch bei Hypertonie Grad 1 an die Möglichkeit eines PA denken sollte. Ein PA kann mit einer Hypokaliämie einhergehen – muss aber nicht. Bei weniger als 30 % der PA-Patienten liegt die früher als Leitsymptom erachtete Störung vor.