Kein Bock auf die Asthmatherapie
Sie können manchmal wirklich nerven, sind im Grunde aber sehr liebenswert – besonders dann, wenn sie sich (leise) mit ihrem Handy beschäftigen. Und genau da sollten Ärzte ansetzen, um junge Asthmapatienten bei der Therapiestange zu halten, rät eine Kollegin.
Jugendlichen das Drumherum einer konsequenten Asthmatherapie zu erklären, erscheint zunächst bedeutend schwieriger, als das Thema mit erwachsenen Patienten zu besprechen. Denn die „Großen“ sind schließlich einsichtiger und vernünftiger als hormondurchflutete Teens, nicht wahr? So ganz stimmt das wohl nicht. Zumindest spricht die Evidenz eine andere Sprache. Die Complianceraten hinsichtlich des Gebrauchs von Asthmamedikamenten schwanken mehr oder weniger konstant um 50 Prozent – „in allen Altersgruppen“, betonte Dr. Gert Schauerte vom CJD Berchtesgaden. Sind Hopfen und Malz bei jungen Patienten also verloren, wenn sich ohnehin kaum jeder zweite an seinen Therapieplan hält? Definitiv nicht, sagte die Kinderpneumologin Prof. Dr. Susanne Lau von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Nicht nur, weil Compliance mittlerweile Adhärenz heißt und so den aktiven Part des Patienten hervorhebt. Es gebe auch wirklich vielversprechende Tools, um die Therapietreue junger Patienten zu fördern. „Und das müssen wir, denn wir dürfen nicht vergessen, dass Jugendliche ein viel höheres Risiko tragen, infolge einer Exazerbation zu sterben.“