10. Juni 2024Bildgebung in der Kardiologie

ÖKG-Jahrestagung: CT in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung

Die CT-Angiografie bietet sich zunehmend als Alternative zur invasiven Koronarangiografie an. Studiendaten weisen auf eine gute Eignung im Rahmen der KHK-Diagnostik bei stabilen symptomatischen Patientinnen und Patienten hin. In dieser Indikation zeigt die CT-Angiografie eine sehr hohe Sensitivität und ist damit besonders für den sicheren Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung geeignet.

3D-Herzmodell mit Blutgefäßen Generative KI
Bipul Kumar/AdobeStock

In der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung (KHK) kann man mit sehr unterschiedlichen Szenarien konfrontiert werden, so Prim. PD Dr. Gert Klug, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Standort Bruck an der Mur des LKH Hochsteiermark. Diese reichen von asymptomatischen Risikopatientinnen und Risikopatienten über die symptomatische KHK bis zum akuten Koronarsyndrom.1 In diesen Szenarien können der Bildgebung unterschiedliche Rollen zukommen. Die Empfehlungen dazu divergieren in den verschiedenen Guidelines stark, wie Klug ausführt. Der Einsatz der Computertomografie (CT) wurde in zahlreichen Studien durch dieses klinische Kontinuum hindurch untersucht. Dadurch steht mittlerweile Evidenz für oder gegen den Einsatz von CT in den verschiedenen Stadien der KHK zur Verfügung.

Bei asymptomatischen Patientinnen und Patienten besteht grundsätzlich keine Indikation für eine Abklärung mittels Bildgebung, so Klug. Eine gewisse Rolle kann lediglich der Kalzium-Score im Rahmen der Risikostratifizierung spielen. So besteht ab einem Ca-Score über 100 Agatston units (AU), entsprechend einer moderaten KHK, Indikation für prophylaktische Aspirineinnahme. Laut ESC-Guidelines besteht für den Ca-Score eine IIb-Empfehlung (may be considered). Auf keinen Fall sollte der Ca-Score jedoch zur Diagnose einer KHK herangezogen werden, betont Klug.

Kalzium-Score als neue Screening-Untersuchung?

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