3. Mai 2023Corona-Update

ECDC-Bericht: Lehren aus der Pandemie; Maskenpflicht beendet

+++ EU-Gesundheitsbehörde zog in Bericht Lehren aus Pandemie – Corona-Impfdashboard übersiedelt auf neue Adresse – Ende der Maskenpflicht bei Arzt & Co. USA heben Impfpflicht für Flugreisende aus dem Ausland auf +++

Nuthawut Somsuk/GettyImages

EU-Gesundheitsbehörde zog in Bericht Lehren aus Pandemie

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC schöpft eine Reihe von Erkenntnissen aus der langwierigen Corona-Pandemie. Damit sich Länder besser auf künftige Pandemien oder andere Notfälle vorbereiten können, machte die in Stockholm ansässige Behörde vier Bereiche aus, in denen Lehren aus der Corona-Zeit gezogen werden können.

Wie aus einem am Dienstag, 2.5., veröffentlichten ECDC-Bericht (http://go.apa.at/ote86LcZ) hervorgeht, zählen dazu der Nutzen von Investitionen in das Gesundheitspersonal, die bessere Vorbereitung auf die nächste Gesundheitskrise, die Risikokommunikation und Einbindung der Gesellschaft sowie die Sammlung und Analyse von Daten. All diese Bereiche seien eng miteinander verknüpft, betonte das ECDC. Während sich die Pandemie auf eine Phase geringerer Intensität zubewege, wolle man mit dem Bericht Folgemaßnahmen hervorheben, die zu einer verbesserten Pandemievorsorge in Europa beitragen könnten.

"Die Covid-19-Pandemie hat uns wertvolle Lektionen gelehrt, und es ist wichtig, unsere Maßnahmen zu überprüfen und zu bewerten, um festzustellen, was funktioniert hat und was nicht", erklärte die deutsche ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Man müsse besser auf künftige Gesundheitskrisen vorbereitet sein, etwa durch eine Stärkung des Gesundheitspersonals, eine bessere Überwachung von Infektionskrankheiten und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Organisationen, Ländern und Regionen. (APA/dpa)

Corona-Impfdashboard übersiedelt auf neue Adresse

Mit 1. Mai wurde die Corona-Seite des Gesundheitsministeriums eingestellt, Impf- und Testdaten sind auf andere Websites übersiedelt. Das bisher durch das Ministerium betriebene Impfdashboard wird seit 1. Mai in einer Kooperation aus ELGA, SV und Gesundheitsministerium weitergeführt und ist nun unter https://impfdaten.at/ zu finden. Testzahlen finden sich auf der AGES-Coronavirus-Seite (https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/coronavirus).

Die Gesamtzahl der Testungen wird seit Montag auch nur noch wöchentlich aktualisiert. Die letzte Meldung nach bisheriger Frequenz – werktags täglich – ist am 2. Mai erfolgt, die nächste Aktualisierung findet am 8. Mai statt. Ist der Montag ein Feiertag (dies ist am 29.5. der Fall), erfolgt die Aktualisierung am nächsten Werktag. Diese Reduktion erlaubt es, den Aufwand der Bundesländer bei der Meldung der Testungen weiter zu verringern, so die AGES. (APA)

Maskenpflicht bei Arzt & Co. beendet

Mit Montag, 1.5., ist ein Teil der noch bestehenden Corona-Regeln ausgelaufen. Damit ist die bis zuletzt geltende Maskenpflicht auch in vulnerablen Bereichen wie Spitälern, Alten- und Pflegeheimen sowie in Arztpraxen Geschichte. Auch die sogenannte Risikogruppenfreistellung läuft aus. Ende Juni gehört dann auch die Meldepflicht bei einer Covid-Erkrankung der Vergangenheit an.

Ärzte und Ärztinnen können aber trotz des Endes der Maskenpflicht weiter darauf bestehen, dass Patientinnen und Patienten sowie Begleitpersonen in der Ordination eine FFP2-Maske tragen. Dies könnte etwa dann der Fall sein, wenn gesundheitlich geschwächte Personen geschützt werden müssen oder Patient:innen mit Symptomen wie Husten oder Schnupfen in die Praxis kommen, stellte die Ärztekammer klar.

Die Ärztekammer für Niederösterreich hat explizit die Empfehlung ausgesprochen, in Ordinationen bei Infekten weiterhin Maske zu tragen. "Das Ende vieler Corona-Regeln ist zu begrüßen", sagte dazu Harald Schlögel, Präsident der ÄK NÖ. "Doch eine Maske schützt nicht nur vor dem Corona-Virus, sie schützt auch vor anderen Infektionskrankheiten." Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch meinte in einer Presseaussendung: "FFP2-Masken bleiben ein wirkungsvoller Schutz vor einer Infektion nicht nur mit Corona, sondern auch vor vielen weiteren Infektionskrankheiten. Besonders beim engen Kontakt mit älteren Personen oder Menschen mit Vorerkrankungen ist das Tragen einer Maske auch in Zukunft sinnvoll."

Neben dem Aus für die Masken hat auch die sogenannte Risikogruppenfreistellung – die coronabedingte Freistellungsregelung für Risikogruppen – geendet. Damit wurde jenen Personen Schutz geboten, die durch Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko durch eine Covid-19-Erkrankung fürchten müssen. Die Kosten für die Freistellung wurden bisher dem Arbeitgeber zu 100 Prozent ersetzt.

Mit dem 1. Juli wird SARS-CoV-2 dann auch keine meldepflichtige Krankheit mehr sein. Auch die derzeit noch gültige Verkehrsbeschränkung für positiv getestete Menschen endet dann. Aktuell müssen Infizierte zwar nicht in Quarantäne, sind aber zum Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen und auch im Freien bei engem Kontakt zu anderen Menschen verpflichtet. (APA)

USA heben Corona-Impfpflicht für Flugreisende aus dem Ausland auf

Menschen, die mit dem Flugzeug in die USA reisen, brauchen bald keinen Corona-Impfnachweis mehr. Die US-Regierung teilte am Montag, 1.5., mit, sie werde mit dem Auslaufen weiterreichender Corona-Notstandsregelungen am 11. Mai auch die Impfpflicht für Flugreisende aus dem Ausland aufheben. Seit rund eineinhalb Jahren dürfen Ausländer nur nach einer vollständigen Impfung gegen das Coronavirus mit international anerkannten Präparaten in die USA einreisen.

Die US-Regierung hatte die Impfpflicht im November 2021 eingeführt, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das Weiße Haus erklärte nun, Krankenhauseinweisungen und Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus seien seit Jänner 2021 jeweils um gut 90 Prozent zurückgegangen. Weltweit lägen die Corona-Todesfälle auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie. Das Land befinde sich jetzt "in einer anderen Phase" als zum Zeitpunkt der Einführung der Corona-Schutzmaßnahmen. Die Impfpflicht soll nun auch für Bundesbedienstete und andere Gruppen wegfallen.

Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump sogar eine Einreisesperre für Ausländer aus weiten Teilen Europas angeordnet. Die Einreise aus dem Schengen-Raum, Großbritannien und Irland wurde bis auf wenige Ausnahmen untersagt. Auch für Ausländer aus Indien, China, Brasilien, Südafrika und dem Iran verhängten die USA wegen der Pandemie weitreichende Einreisesperren und hielten diese lange aufrecht. (APA/dpa)