24. Jän. 2024Juckreiz ausschalten

EADV 2023: Typ-2-Inflammation verbindet AD und PN

Prurigo nodularis und atopische Dermatitis sind zwar unterschiedlich, doch sie haben Gemeinsamkeiten: allen voran den Juckreiz und die Typ-2-Inflammation.

Juckende Haut. Eingerissene Haut an der Entzündungsstelle. Peeling und Kämmen der Haut bei verschiedenen Hauterkrankungen.
Iri-s/AdobeStock

Auch wenn sich die atopische Dermatitis (AD) und die Prurigo nodularis (PN) klinisch unterschiedlich präsentieren, gibt es doch eine Überlappung wie z.B. den chronischen Pruritus. „Mäßiger bis schwerer Juckreiz tritt bei der überwiegenden Mehrheit der Betroffenen auf. 70% der AD-Patientinnen und -Patienten – und das lässt sich sicher auf PN umlegen – empfinden ihn als das störendste Symptom ihrer Erkrankung“, führte Prof. Dr. Martin Metz vom Institut für Allergieforschung an der Charité Berlin in einem Vortrag am EADV 2023 aus. Andere Symptome wie Schlafstörungen und psychische Gesundheitsprobleme sind ebenfalls mit dem Juckreiz in Verbindung zu bringen.

Eine weitere Überschneidung der Erkrankungen besteht darin, dass beiden Typ-2-Entzündungen zugrunde liegen. Bei einem Teil der Erkrankten können AD und PN auch überlappend auftreten. „In den USA betrifft das etwa 15% – der absolute Großteil der AD- und PN-Betroffenen überlappt also nicht. Es ist daher wirklich entscheidend, dass Sie daran denken, dass nicht jede und jeder AD-Betroffene auch unter Prurigo nodularis leidet und umgekehrt“, so Metz.

Die Typ-2-Inflammation spielt zwar in der Pathophysiologie beider Erkrankungen eine Schlüsselrolle, hat aber unterschiedliche Auswirkungen. Typisch für AD ist die Störung der epidermalen Barriere. Bei PN besteht eine neurogene Entzündung und v.a. die Fibrose, die durch die Typ-2-Entzündung ausgelöst wird. Das ist ein sehr ausgeprägtes Merkmal bei Prurigo-Patientinnen und -Patienten. Juckreizsensibilisierung liegt wiederum bei beiden Erkrankungen vor.

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