16. Mai 2023American Academy of Dermatology (AAD)

Chronische Urtikaria: Biomarker für das Ansprechen bei Kindern identifiziert

Bislang gibt es nur sehr wenige Studien zu Biomarkern für chronisch spontane Urtikaria (CSU) bei pädiatrischen Patientinnen und Patienten. Ziel der Studie von Nguyen et al., McGill University, Kanada, war daher, die Rolle verschiedener Biomarker hinsichtlich des Ansprechens auf die Behandlung und das Abklingen der Krankheit bei Kindern mit CSU besser zu verstehen.1

Der Arm eines Mädchens mit Urtikaria-Hautläsionen (Nesselsucht). Mädchen sitzt auf einem Bett und trägt ein ärmelloses Oberteil.
Eik Scott/GettyImages

In die retrospektive monozentrische Studie wurden die Daten von 109 Kindern aus der Klinik für Allergie und Immunologie des Kinderkrankenhauses von Montreal eingeschlossen, die zwischen 2013 und 2022 mindes­tens sechs Wochen lang an Urtikaria litten. Ermittelt wurden die Werte von Thyreotropin (TSH), Antikörper gegen thyreoidale Peroxidase (Anti-TPO), Gesamt-Immunglobulin E (IgE), CD63, Tryptase, Eosinophile, mittleres Thrombozytenvolumen (MPV) und Blutplättchen. Die Krankheitsaktivität wurde bei Studienbeginn mit dem wöchentlichen Urtikaria-Aktivitäts-Score (UAS7) erfasst.

Ein möglicher Einfluss dieser Biomarker wurde auf das derzeit gültige Behandlungsschema bei CSU untersucht, nämlich Antihistaminika in der Standarddosis, das Vierfache der Standarddosis, Omalizumab2 und Beendigung der Behandlung. Mithilfe von univariaten und multivariaten logistischen Regressionen wurden Faktoren ermittelt, die mit den verschiedenen Behandlungsstufen in Zusammenhang stehen.

Das Durchschnittsalter der Kinder betrug neun Jahre, 55% der Studienpopulation waren Mädchen. Den Ergebnissen der univariaten Analyse zufolge waren erhöhte MPV-Werte mit der vierfachen Dosis an Antihis­taminika assoziiert, während ein jüngeres Alter mit dem Abklingen der Krankheit in Verbindung gebracht werden konnte. Dies verdeutlicht auch bei der pädiatrischen CSU die Bedeutung eines frühen Behandlungsbeginns.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum derma