Adjuvante und neoadjuvante Ansätze bei NSCLC

Vor fast 30 Jahren wurde die Lobektomie als chirurgische Standardbehandlung für Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Frühstadium eingeführt. Die seither erzielten Fortschritte haben es ermöglicht, kleinere und weniger fortgeschrittene Tumoren zu entdecken. Ist es an der Zeit, andere chirurgische Optionen zu überdenken? Könnte das Ergebnis der Tumorresektion durch eine zusätzliche perioperative Immuntherapie verbessert werden? Zwei klinische Studien, Alliance und AEGEAN, zielten darauf ab, diese Fragen zu beantworten. Ihre Ergebnisse wurden auf der World Conference on Lung Cancer 2023 in Singapur vorgestellt.

Juan Gärtner/AdobeStock

Obwohl die Lobektomie als chirurgisches Standardverfahren für Betroffene mit NSCLC gilt, besteht pro Jahr ein Risiko von 1-2%, nach der Operation ein zweites primäres Lungenkarzinom (SPLC) zu entwickeln.1 SPLC ist durch eine andere Histologie als das erste Lungenkarzinom, das Auftreten 2 Jahre nach dem ersten Lungenkarzinom und/oder eine andere Tumorlage definiert.2

Sublobare Resektion bei NSCLC im Frühstadium der Lobektomie nicht unterlegen

In Alliance, einer multizentrischen, randomisierten Phase-III-Studie, wurden die chirurgischen Ergebnisse von Patientinnen und Patienten, die sich einer Lobektomie unterzogen, mit jenen verglichen, die sich einer sublobaren Resektion (Keilresektion oder Segmentektomie) unterzogen. 697 NSCLC-Betroffene im Stadium T1aN0, die eine Läsion von 2cm oder weniger im äußeren Drittel der Lunge aufwiesen, wurden in die Studie aufgenommen und im Verhältnis 1:1 in die beiden Therapiearme randomisiert.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko