20. Apr. 2023ASCO GU

Vegetarismus beeinflusst Verlauf von Prostatakrebs

Dass der Verzehr vegetarischer Kost prinzipiell einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat, ist allgemein bekannt. Ob ein vegetarischer Ernährungsstil allerdings auch einen Einfluss auf den Verlauf von Prostatakrebs hat, war bislang nicht erforscht. Die Ergebnisse einer Studie dazu wurden beim diesjährigen Genitourinary Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology (ASCO GU) vorgestellt.

Schüsselgericht mit Naturreis, Gurken, Tomaten, grünen Erbsen, Rotkohl, Kichererbsen, frischem Kopfsalat und Cashewnüssen. Gesunde ausgewogene Ernährung
YelenaYemchuk/GettyImages

Um Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Verlauf von Prostatakrebs zu gewinnen, wurde die CaPSURE*-Studie initiiert, berichtete Vivien N. Liu, Universität von Kalifornien, San Francisco. 2.038 Patienten (Tumorstadien T1–T3a) nahmen teil und füllten median 31,5 Monate nach der Diagnose Ernährungsfragebogen aus. Die Forschenden berechneten einen allgemeinen pflanzenbasierten Ernährungsindex und einen Index zu gesunder pflanzenbasierter Ernährung. Beide setzten sie mit dem Risiko für Progress als primärem Endpunkt und Rezidiv als sekundärem Endpunkt in Beziehung.

Während einer Nachbeobachtungszeit von median 7,4 Jahren erlitten 204 Patienten einen Progress, der in 169 Fällen durch ein biochemisches Rezidiv bedingt war. Männer in der höchsten Quintile des pflanzenbasierten Ernährungsindex hatten ein um 52 Prozent niedrigeres Risiko für einen Tumorprogress und ein um 53 Prozent geringeres Rezidivrisiko (HR 0,48; p<0,001 bzw. HR 0,47; p<0,001). Rauchen, Stadium oder Grading bei Diagnose, Alkoholkonsum oder Body-Mass-Index beeinflussten das Ergebnis nicht. Die Autor:innen planen u.a., die Beziehung zwischen pflanzenreicher Kost und prostatakrebsspezifischer Mortalität zu untersuchen.

Diese Subgruppen profitieren am meisten

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko