26. Juni 2023EASL-Kongress 2023

Die Niederlagen: negative Studienergebnisse beim EASL 2023

Nicht alle klinischen Entwicklungen führen zum Erfolg und manche vielversprechenden Ansätze scheitern erst in der Phase III. In diesem Sinne wurden auch im Rahmen des EASL mehrere große Studien mit unerfreulichem Ausgang präsentiert. In manchen Fällen geht der Erkenntnisgewinn aus diesen Arbeiten jedoch über den Misserfolg eines bestimmten Ansatzes hinaus.

Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffs. Wissenschaftler arbeiten im Labor an antiviralen Medikamenten gegen Covid mit Maske und Handschuhen, chemisches medizinisches Forschungskonzept
Ksenia Zvezdina/GettyImages

Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner, Leiter der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie am Wiener AKH, präsentierte im Rahmen der Late Breakers Session die Ergebnisse der Phase-III-Studie PRIMIS, die mit dem Farnesoid-X-Rezeptor Agonisten Cilofexor in einem Kollektiv von Patient:innen mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC) durchgeführt wurde.1 Bei der PSC handelt es sich um eine seltene, chronisch verlaufende Entzündung der intra- und extrahepatischen Gallengänge, die zu Cholestase und in der Folge zur Zirrhose führt. Aktuell gibt es, wie Trauner betont, keine Therapie, die einen günstigen Einfluss auf klinische Endpunkte hätte. In der Phase II konnten mit Cilofexor im Vergleich zu Placebo dosisabhängige Reduktionen der alkalischen Phosphatase (ALP) erreicht werden.2

In der Phase III wurde nun die Wirksamkeit von Cilofexor auf die Progression der Fibrose untersucht. Diese wurde durch Biopsie und Histologie ermittelt. In die doppelblinde, placebokontrollierte PRIMIS Studie wurden 419 erwachsene Patienten mit PSC und Leberfibrose Stadium F0-F3 (Batts-Ludwig-Scale) aufgenommen und sollten im Verhältnis zwei zu eins randomisiert mit Cilofexor 100mg oder Placebo über 96 Wochen behandelt werden. Zu Therapiebeginn hatten 68,6 (CILO) und 70,5 (PBO) Prozent der Patienten erhöhte ALP-Spiegel.

Studie nach Interimsanalyse vorzeitig abgebrochen

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