2. Okt. 2018

Ausgezeichnete Analysemethode

Mit dem neuen Ansatz können Biopharmazeutika, aber auch Biosimilars, einfacher und schneller als bisher charakterisiert und damit kostengünstiger hergestellt werden. Die Methode, an der die Industrie bereits großes Interesse zeigt, wurde unter der Leitung des Chemikers Prof. Christian Huber im Rahmen des Christian-Doppler-Labors für Biosimilar-Charakterisierung der Universität Salzburg entwickelt und u.a. in „Nature Communications“ publiziert*.
„Bisher konnte man analysieren, welche Zuckerstrukturen in einem Protein vorkommen, aber nicht, wie sie miteinander kombiniert sind. Man kannte die verschiedenen Puzzle-Steine, aber das Gesamtbild blieb verborgen. Genau das erhält man nun mit unserer Methode“, veranschaulicht Biotechnologin Dr. Therese Wohlschlager, Erstautorin der Studie. Die Jungforscherin bekam dafür am 17.9.2018 den mit 3.000 Euro dotierten „Life Science Research Award Austria 2018“, den Sonderpreis für „Excellence & Societal Impact“, von der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechno­logie (ÖGMBT) und dem Wirtschaftsministerium (BMDW). Die Forschergruppe kombiniert die „native Massenspektrometrie“ (eine noch präzisere „Waage“) mit dem Konzept der enzymatischen Zerlegung, um die vielen Proteinvarianten zu erfassen. Ein von Nachwuchsforscher Dr. Wolfgang Skala entwickeltes Computerprogramm wertet die Daten innerhalb von Tagen aus – früher dauerten die Berechnungen Monate.

*Wohlschlager T et al., Nat Commun 2018; 9: 1710; doi:10.1038/s41467-018-04061-7. Skala W et al., Anal. Chem. 2018; 90; doi: 10.1021/acs.analchem.8b00019

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