Gewichtsreduktion, Diabetes-Remission, Pankreas-Regeneration
Vor rund zehn Jahren demonstrierten Prof. Dr. Roy Taylor und sein Team von der Universität Newcastle, dass Typ-2-Diabetes zumindest bei manchen Patienten reversibel ist, wenn eine ausreichend deutliche Reduktion des Körpergewichts erreicht wird. Nun fanden sie bei Patienten in Remission eine deutliche Zunahme des Pankreas-Volumens. 1
In einer aufwendigen Studie konnten die Forscher aus Newcastle zeigen, dass die Diabetes-Remission nach Gewichtsabnahme mit stark kalorienreduzierter Diät nicht ausschließlich auf eine Beeinflussung der Insulinresistenz zurückgeht, sondern dass es nach Gewichtsreduktion auch zu einer Verbesserung der Insulinsekretion kommt, womit bei manchen Patienten wieder physiologische Werte erreicht werden.2
Die individuelle Schwelle
Diese Arbeit basierte auf Taylors Hypothese des „Personal Fat Threshold“, die besagt, dass Menschen unterschiedliche Mengen an exzessivem Körperfett tolerieren. Wird eine bestimmte und individuelle Grenze überschritten, kommt es zur Ansammlung von ektopem Fett in der Leber und im Pankreas. Die Folgen sind einerseits eine Insulinresistenz der Leber, andererseits aber auch eine Abnahme der Insulinproduktion der Betazelle. Durch den „Personal Fat Threshold“ kann erklärt werden, warum manche Menschen bereits bei relativ geringem Übergewicht einen Typ-2-Diabetes entwickeln, während andere trotz ausgeprägter Adipositas einen normalen Zuckerstoffwechsel zeigen. Offenbar seien Betazellen in dieser Situation aber noch einige Jahre, nachdem sie ihre Aktivität eingestellt haben, in der Lage, wieder aktiv zu werden.