1. Aug. 2014

Parkinson-Impfung wird getestet

Das Wiener Biotech-Unternehmen AFFiRiS präsentierte am 31. Juli bei einer Pressekonferenz in New York Phase I-Daten einer first-of-its-kind-Behandlung.

Foto. Affiris, Petra Spiola
Wiener Biotech-Unternehmen mit ersten Tests von Parkinson-Impfung

 

Bei einer Pressekonferenz in New York wurden von der AFFiRiS AG Ergebnisse einer klinischen Studie der Phase I (AFF008) veröffentlicht, in der eine Impfung gegen Morbus Parkinson (PD01A) untersucht worden war. PD01A ist die erste gegen das Protein Alpha-synuclein gerichtete Therapie, die in einer klinischen Studie getestet wurde. Alpha-synuclein ist laut dem Biotech-Unternehmen ein vielversprechendes Target für die Entwicklung einer Parkinson-Therapie.

Die Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research (MJFF), welche die Studie mit $ 1,5 Millionen unterstützt hat, wird auch die anvisierte Anschluss-Studie unterstützen, in der eine Auffrischungsimpfung untersucht wird, welche den nächsten Schritt in Richtung einer Phase II-Studie darstellt.

PD01A wurde in Dosierungen zu 15 und 75 Mikrogramm an jeweils zwölf Patienten in zwei Gruppen verabreicht. Alle Probanden erhielten vier Impfungen in monatlichem Abstand. Weitere acht Studienteilnehmer aus der Kontrollgruppe bekamen die beste verfügbare medizinische Versorgung inklusive einer Standardtherapie ihrer Symptome.

Das Unternehmen gab an, dass bei 50 Prozent der geimpften Probanden in Serumproben Alpha-synuclein-spezifische Antikörper festgestellt wurden, diese wurden zudem im Liquor cerebrospinalis und im Liquor cerebrospinalis registriert. “Die Auswertung der klinischen Endpunkte ergab einen Trend, konsistent über alle analysierten Parameter, hin zu einer Stabilisierung der geimpften Probanden im Vergleich zur nicht geimpften Kontrollgruppe”, hieß es in einer Aussendung zu der Pressekonferenz. “Die Sicherheit und Verträglichkeit, die wir in dieser Studie beobachten konnten, sind sehr erfreulich”. sagte der Affiris-Mitbegründer Walter Schmidt.

Die nächste Studie wird in Wien durchgeführt und wird sich auf die Beurteilung der immunologischen und klinischen Effekte einer Auffrischungsimpfung zu den ersten Immunisierungen konzentrieren. Auch hier soll es eine Förderung durch die US-Stiftung geben.

Von einem Beweis der Wirksamkeit der Impfung gegen Morbus Parkinson ist man damit aber noch weit entfernt. Nicht immunologische Veränderungen, sondern direkte Auswirkungen auf das Fortschreiten der Erkrankung wären gefordert.

>> Tolerability and Safety of Subcutaneous Administration of Two Doses of AFFITOPE® PD01A in Early Parkinson’s Disease

>> Observational Phase 1b Follow-up Extension Study for Patients With Parkinson’s Disease After Immunization With AFFITOPE® PD01A

Das Unternehmen arbeitet auch an einer Alzheimer-Impfung. Hier konnte bereits vor einigen Jahren der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline als Lizenzpartner gewonnen werden. Insgesamt sieht der Vertrag Zahlungen von bis zu 430 Millionen Euro vor.

Dr. Walter Schmidt und Prof. Achim Schneeberger, Foto: Affiris
Dr. Walter Schmidt und Prof. Achim Schneeberger

Quelle: APA, AFFiRiS