Entspannendes Magnesium

Holzlöffel mit gesunden Samen, Nüssen und Trockenfrüchten und Wort Mg auf Holztisch angeordnet
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Physiologie: Magnesium bildet mit Adenosintriphosphat (= ATP) – einem zur Gruppe der Mononukleotide gehörigen Molekül, das als Hauptenergiespeicher innerhalb der Zellen dient – einen stabilen Komplex. Ist in den Zellen zu wenig Magnesium vorhanden, kann weniger Energie bereitgestellt werden und Stoffwechselprozesse laufen langsamer ab. Magnesium darf als „Anti-Stress-Mineral“ bezeichnet werden, da es Calcium­ionen kompetitiv von den Rezeptoren verdrängt und somit als physiologischer Calciumantagonist wirkt. Folglich sinkt der Calcium­einstrom in die Herzmuskelzelle und die Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin wird gehemmt.

Health Claims: Die mit Magnesium verbundenen Health Claims beziehen sich vor allem auf Knochen und Stoffwechsel. Magnesium trägt zur Erhaltung der Zähne und Knochen bei, unterstützt den Energiestoffwechsel, das Nervensystem und die Psyche sowie die Muskelfunktion und die Eiweißsynthese. Müdigkeit wird verringert.

Ursachen des Mangels: Magnesium wird hauptsächlich im oberen Abschnitt des Dünndarms resorbiert. Bei einer Unterversorgung kann die Resorptionsquote deutlich gesteigert und die Ausscheidung über die Nieren verringert werden. Dieser Magnesium-Spareffekt wird durch Arzneimittel und Alkohol
gestört. Erhöhte Verluste durch Grund­erkrankungen wie Diabetes mellitus und schlechtere Resorption durch Erbrechen, Diarrhöen oder Zöliakie können ebenso einen Mangel verursachen.

Steckbrief

Enthalten hauptsächlich in: Gerste, Reis, Weizenkleie und -keimen, Vollkornprodukten, Sonnenblumenkernen, Linsen und magnesiumreichen Mineralwässern. Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln und Erdnüsse sind weitere gute Lieferanten.

Symptome bei Mangel: Muskelzittern, Muskelkrämpfe, Störungen der Herzfunktion und der Durchblutung, Übererregbarkeit, Schlaf- und Konzentrationsprobleme sowie Depressionen.

Erhöhter Bedarf: Koffein- und Alkoholkonsum, Stress, Leistungssport, Schwangerschaft und Stillzeit, Diabetes mellitus, Nierenerkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen.

Praxistipps

  • Krämpfe unterschiedlicher Natur lassen sich meist erfolgreich mit Magnesium behandeln. Dazu zählen neben den klassischen Wadenkrämpfen und Muskelzuckungen auch Verspannungen, Menstru-
    ationskrämpfe, Bronchialkrämpfe bei Asthma und Ameisenlaufen. Patienten, die von Reizbarkeit, Unruhe und Schlafstörungen geplagt werden profitieren ebenso.
  • Die empfohlenen Dosierungen liegen bei durchschnittlich 300 mg Magnesium pro Tag. Zu beachten ist, dass es sich dabei um Referenzwerte für gesunde Erwachsene handelt, ein Mehrbedarf aber nicht berücksichtigt wird.In diesem Fall muss höher dosiert werden. Um Magnesiumspeicher aufzufüllen, ist eine Supplemen­tierung von mindestens drei Monaten notwendig.