19. Okt. 2018

Es glänzt nicht alles, was GOLD ist

Seit rund 20 Jahren treibt die weltweite Initiative GOLD die chronisch obstruktive Lungenerkrankung in die Enge. Doch trotz der steten Optimierung der Empfehlungen für Diagnostik, Therapie und Prävention orten amerikanische Kollegen in vier Punkten Nachholbedarf. (Medical Tribune 41/18) 

1 Vergessene Phänotypen der Erkrankung

Ohne einen Tiffeneau-Index unter 0,7 keine COPD-Diagnose. Allein durch die Festlegung auf diesen Grenzwert fallen zwei prognostisch bedeutsame Krankheitsvarianten durchs Raster: die des symptomatischen Rauchers mit per definitionem normaler Lungenfunktion und die chronische Bronchitis, kritisierte Prof. Dr. Victor Kim von der Lewis Katz School of Medicine der Temple University, Philadelphia. Um den symptomatischen Rauchern gerecht zu werden, solle man das etablierte ABCD-Schema um die Kategorie E ergänzen. Der Experte versteht darunter Patienten im GOLD-Stadium 0 mit deutlichen Beschwerden. Auch eine chronische Bronchitis erhöht bei noch unauffälliger Spirometrie die Symptomlast. Die Inflammation geht im Allgemeinen mit einer schlechteren Lebensqualität einher, das Risiko für Exazerbationen sowie Hospitalisierungen steigt und die Lungenfunktion baut schneller ab. Viele Studien zeigen zudem einen negativen Einfluss auf die Gesamtmortalität. Therapeutisch kommen neben Rauchverzicht vom Wirkmechanismus her diverse Präparate infrage (Mukolytika, Bronchodilatatoren etc.). Bei chronischer Bronchitis untersucht wurden bislang Erdostein, Makrolidantibiotika und Roflumilast.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune