20. Apr. 2015

CCC-NET: Exzellenzzentrum für neuroendokrine Tumoren in Wien

Am Comprehensive Cancer Center Vienna wurde mit “CCC-NET” eine neue Unit eingerichtet. Eine zertifizierte Expertengruppe im Wiener AKH widmet sich Patienten mit neuroendokrinen Tumore (NET), die heterogen sind und oft erst spät diagnostiziert werden.

CCC-NET von europäischer Fachgesellschaft (ENETS) als Exzellenzzentrum zertifiziert
CCC-NET von europäischer Fachgesellschaft (ENETS) als Exzellenzzentrum zertifiziert

CCC-NET ist das Exzellenzzentrum für Forschung, Diagnose und Therapie rund um neuroendokrine Tumore. Die Arbeitsgruppe wurde am Comprehensive Cancer Center (CCC) von AKH und MedUni Wien eingerichtet.

Statistisch erkranken in Österreich 2,39 Menschen pro 100.000 Einwohner und Jahr an NET-Erkrankungen, die meist im Magen-Darmtrakt, in der Bauchspeicheldrüse und in der Lunge entstehen. NET werden oft sehr spät diagnostiziert, oft handelt es sich um Zufallsfunde im Rahmen bildgebenden Untersuchungen, Gastroskopien und Coloskopien. Bei unklaren Symptomen ist ein neuroendokriner Tumor oft buchstäblich erst das letzte, woran Ärzte wirklich denken.

In der CCC-NET-Gruppe arbeiten Chirurgen, Endokrinologen, Gastroenterologen, Onkologen, Nuklearmediziner, Radiologen und Strahlentherapeuten der Wiener Universitätskliniken zusammen. Die Zentrumsbildung soll zudem die notwendige Expertise bei seltenen Erkrankungen zusammenfassen und garantieren.

Univ.-Prof. Dr. Bruno Niederle
Univ.-Prof. Dr. Bruno Niederle, Leiter der Abteilung für Chirurgische Endokrinologie der Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni Wien und Koordinator der CCC-NET: „NET sind seltene Tumoren, die eine therapeutische Herausforderung bedeuten und unbedingt einer interdisziplinären Behandlung bedürfen. Daher sind wir sehr stark an einer Zusammenarbeit mit Zuweisern aus anderen Spitälern oder aus dem niedergelassenen Bereich interessiert.“

Das Exzellenzzentrum wurde Mitte März von der europäischen Fachgesellschaft European Neuroendocrine Tumor Society (ENETS) als solches zertifiziert. Auf europäischer Ebene geht es um die Mitarbeit an der Formulierung von Diagnose- und Behandlungsempfehlungen sowie um die Durchführung von klinischen Studien innerhalb dieses Netzwerkes. Gerade bei seltenen Erkrankungen können oft nur über die Teilnahme vieler Zentren schnell und statistisch signifikant neue Ansätze geprüft werden.

Quelle: MedUni Wien