13. Juli 2020Prävention

Tumorprävention durch ASS beim Lynch-Syndrom

Das Lynch-Syndrom (hereditäres nicht- Polyposis-assoziiertes kolorektales Karzinom, HNPCC) ist eine autosomal dominant vererbte Erkrankung, bei der es frühzeitig zu kolorektalen Karzinomen und eventuell anderen Tumorerkrankungen kommt. Es macht fünf Prozent aller Darmkrebserkrankungen aus und ist damit die häufigste genetische Tumorerkrankung des Kolons. Nun wurde ein zehn Jahres-Follow-up der CAPP2-Studie publiziert, die die präventive Einnahme von täglichem ASS versus Placebo bei diesen Hochrisikopatienten untersuchte.

In der doppelblinden, randomisierten Studie wurden 861 Patienten mit Lynch-Syndrom aus 43 Zentren weltweit eingeschlossen. Sie erhielten entweder 600mg ASS täglich oder Placebo. Primärer Endpunkt war die Entwicklung eines kolorektalen Krebses. 40 (9%) der 427 Teilnehmer, die ASS erhielten, entwickelten ein Karzinom, verglichen zu 58 (13%) der 434 Teilnehmer der Placebo-Gruppe (HR= 0,65; 95% CI: 0,43–0,97; p=0,035). Nicht-kolorektaler Lynch-Syndrom-Krebs trat mit jeweils 36 Teilnehmern in beiden Gruppen gleich häufig auf. Die Studienergebnisse unterstützen die Möglichkeit der Prävention von kolorektalem Krebs bei Patienten mit Lynch-Syndrom durch ASS.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum innere